„Gallows“ von Travis Cluff und Chris Lofing


Gallows“ basiert auf einer originellen Grundidee: Der Geist eines verstorbenen Jungen will Rache, entwickelt übermächtige Kraft und tötet mit Unterstützung seiner damaligen Freundin und deren Tochter (Pfeifer) scheinbar wahllos seine Nachfolger im gleichen Theaterstück wie damals vor 20 Jahren. Der entscheidende Hinweis, der dann doch den Bezug zur Gegenwart herstellen soll, entpuppt sich als die erste von vielen Schwachstellen des Films.
Die Charaktere sind flach, was bei der regelmäßigen Ansiedlung der Geschichte in eine Highschool, wie es bei Horrorfilmen aus Hollywood der Regelfall ist, nicht sonderlich erstaunt. Ryan tritt anfangs als der Draufgänger und Klassenclown auf, der nichts und niemanden ernst nimmt, doch schnell von der Angst übemannt wird und das erste Opfer abgibt. Den anderen ergeht es nicht anders.

Vermutlich sind Heranwachsende wegen ihrer vermeintlichen, oder tatsächlichen, naiven Gedankenlosigkeit und Neigung zur Selbstüberschätzung besonders beliebte Opfer. „Gallows“ verfährt wie alle seine Vorgänger des Fachs, doch fällt er markant hinter gelungere Beispiele wie der „Scream„-Reihe (1996-2011) ab, mit der er starke Ähnlichkeiten aufweist. Spannung kann „Gallows“ leider nicht aus sich heraus erzeugen, dafür müssen die gezielt eingesetzten Musikeinlagen und Schockeffekte sorgen. Der Film hebt sich nicht von der gängigen Massenware aus dem Genre ab. Kritische Betrachter mögen im Film mehr unfreiwilligen Humor sehen, als sich zu grausen.

Teresa Vena

Gallows„, Regie: Travis Cluff und Chris Lofing, Darsteller: Reese Mishler, Pfeifer Brown, Cassidy Gifford, Ryan Shoos, Kinostart: 27. August 2015

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