„Kafkas Der Bau“ von Jochen Alexander Freydank


Franz gedankenvoll auf Arbeit:

Franz gedankenvoll auf Arbeit: „Und ich habe Lust, Abschied zu nehmen von allem hier, hinabzusteigen in den Bau und niemals mehr zurückzukommen…“ (aus Franz Kafka „Der Bau“) © Neue Visionen Filmverleih

Ein Bild des Zerfalls

„Ich habe den Bau eingerichtet und er scheint wohlgelungen.“ Mit diesem Satz beginnt die Erzählung von Franz Kafka „Der Bau„, die Regisseur Jochen Alexander Freydank mit Axel Prahl („Tatort„(Münster), „Rico, Oscar und die Tieferschatten„) in der Hauptrolle verfilmt hat. Bei Kafka erzählt ein dachsähnliches Tier in der Ich-Form von seinem Bau, auf den es stolz ist und der ihm als Zuhause dient. Der Einzelgänger legt großen Wert auf Stille und zeigt eindeutige Abscheu vor dem Kontakt zu Dritten. In der Übertragung der Geschichte auf die menschliche Sphäre übernimmt Freydank die latent bedrohliche Stimmung, die Kafka über 30 Seiten, in einer seiner längsten Erzählungen, aufrecht erhält.

Franz (Axel Prahl) zieht mit seiner Familie in eine Eigentumswohnung. Die anfängliche Begeisterung über die neue Umgebung verfliegt rasch, denn Franz sorgt sich immer mehr um die Sicherheit seiner Lieben. Auch das dritte und vierte Schloss an der Tür können ihn nicht beruhigen, im Gegenteil, er befürchtet der Schlosser könnte einen Schlüssel zurückbehalten, mit dem er zu einem späteren Zeitpunkt ins Haus eindringen könnte. Zusätzlich entwickelt Franz eine Lärmphobie, die seine Paranoia weiter verstärkt. Nachts wacht er auf, weil er Geräusche zu hören glaubt. Die vermeintlichen Eindringlinge bekommt er nie zu fassen und selbst seine Familie erweist sich als imaginiert.

Hier einige Eindrücke vom Film …

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