„Kleine Dellen“ von Aleksandra Gowin und Ireneusz Grzyb – filmPolska


"Kleine Dellen", das Langfilm-Debüt der Regisseure Aleksandra Gowin und Ireneusz Grzyb, läuft beim 10. filmPolska in Berlin.

„Kleine Dellen“, das Langfilm-Debüt der Regisseure Aleksandra Gowin und Ireneusz Grzyb, läuft beim 10. filmPolska in Berlin.

Nicht anfassen, sonst geht die Welt unter

Es wird entrümpelt, aussortiert, ausgemistet, versucht Ordnung zu schaffen und dann doch wieder nur Chaos ins Alte gebracht. „Kleine Dellen“ erzählt die Geschichte von Asia (Helena Sujecki) und Kasia (Agnieszka Pawełkiewicz), zwei jungen Mädchen, klassische Antiheldinnen. Sie leben von Entrümpelungen und blicken etwas trocken derb in ihre Zukunft. Graue Lebensentwürfe treffen auf poetische Bilder getönt in Sonnenuntergangslicht à la Instagram.

Die jungen Regisseure Aleksandra Gowin und Ireneusz Grzyb (Absolventen der Filmhochschule Łódź) schaffen mit ihrem Langfilm-Debüt „Kleine Dellen“ eine Hommage an die Ästhetik der Stilbrüche: in Bildern, in Tönen und zwischen den Worten.

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Der Film beginnt düster. Ein alter Mann erzählt traurig blickend vom Tod seiner Frau – der Betrachter mit ihm Stirn an Stirn. Langsam zieht sich die Kamera zurück. Gegenstände werden durchs Bild gereicht. Schließlich bleibt der Mann in der hintersten Ecke seiner Wohnung zurück. Der Blick fällt auf Asia und Kasia, die beiden jungen, schönen Mädchen, die gemeinsam die Wohnung entrümpeln, um Brauchbares mit ihrem ostblock-rotem Opel durch Łódź zu transportieren.
Der Opel ist ihr ein und alles, trägt sie von Wohnung zu Wohnung, von Leben zu Leben und über idyllische Landstraßen. Er ist der rote Punkt inmitten zerfallener Altbauhinterhöfe und weißer Birken.

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