„Licht“ von Barbara Albert



Der Film schafft es, mit seiner dramatischen Geschichte und der Seelenblindheit der jungen Musikerin, die eigene Blickperspektive ein Stück weit zu schärfen.
Das Historiendrama basiert frei auf dem Roman „Am Anfang war die Nacht Musik“ von Alissa Walser und auf historischen Begebenheiten. Albert schafft mit „Licht“ ein tiefgründiges, bewegendes, aber auch modernes und authentisches Kostümdrama. Das Werk beansprucht keine Authentizität im Sinne der historischen und gesellschaftlichen Genauigkeit. Es ist authentisch und glaubwürdig, dank der großartigen schauspielerischen Leistung der Maria Dragus. Sie verkörpert ihre junge, willensstarke Frau mit einer gewissen Leichtigkeit und das obwohl die Rolle zwischen innerer Zerrissenheit, Freiheitsgedanken, Verlustangst und Emanzipation balanciert.

Inspiriert durch wahre Begebenheiten, porträtiert Regisseurin Barbara Albert, das Seelenleben der 18-jährigen blinden Künstlerin Maria Theresia Paradie. Die Filmemacherin tanzt dabei mit ihrem Biopic aus der Reihe, denn sie hakt nicht einfach nur biografische Daten ab, sondern schafft einen emotional sinnlichen Film, mit grandioser Bildkomposition, glaubwürdigen Charakteren, satirischer Gesellschaftskritik und der Emanzipationsgeschichte einer jungen Frau.

Sophia Förtsch

Licht„, Regie: Barbara Albert, DarstellerInnen: Maria Dragus, Devid Striesow, Katja Kolm, Lukas Miko, Christoph Luser, Susanne Wuest, Maresi Riegner, Kinostart: 1. Februar 2018

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