„The Useless Flowers“ von Wong Tsz Yin (Feb14)
Berliner Filmfestivals präsentiert euch einmal im Monat einen von den Veranstaltern ausgewählten Beitrag der letzen Open Screening-Ausgaben mit einem Interview. Bei uns erfahrt ihr mehr über die Macher der Filme und ihre Pläne. Nach „Clown Composition“ von Marcus Fjellström im September, „Infinity“ von Regisseur Sjors Baarveld im Oktober und gleich zwei Versionen des Kurzfilms „FM-Biography“ von Filmemacher Matthias Fritsch im November vor. Es folgte Dennis Rätzel mit „Taming Nibiru – Means to the End“ und zuletzt „Cold Star“ von Kai Stänicke
Im Febraur beantwortet Regisseurin Wong Tsz Yin zu ihrem Drama „The Useless Flowers“ unsere Fragen.
Worum geht es in deinem Film?
Ich denke, dass alle Menschen mit der Fähigkeit auf die Welt kommen, zu lieben und zu geben. Diese Fähigkeiten können zerstört werden, wenn man Hass und Gewalt erfährt. Der Film handelt von einem Jungen, der von seinem Vater misshandelt wird. Er weiß weder, wie er mit seinem Schmerz umgehen soll, noch wie er sich wehren kann – bis er ein anderes Kind mit ähnlichen Problemen trifft. Ein Sinn für Intimität und Liebe entsteht bei den beiden ironischerweise ausgerechnet in einem Moment, in dem sie selbst Gewalt ausüben.
Wie ist die Idee dazu entstanden?
Es war ein Projekt der „Hong Kong Federation of Youth Groups“, bei dem sieben Regisseure jeweils einen Film zu einer der sieben Todsünden gedreht haben. Mein Thema war Zorn. Ein erstes Bild, das mir einfiel, war ein kleiner Junge, der Blumen zertritt. Er zerstört also etwas, das wir eigentlich schön finden und nicht zerstören. Man muss schon große Wut in sich tragen, etwas so Schönem schaden zu wollen, ob es nun wie bei dem Jungen Blumen sind, oder wie bei dem Vater das eigene Kind.
Wie wurde gedreht?
Ich hatte einen tollen Kameramann. Außerdem waren fast alle in der Crew Freunde von mir. Sie haben mich alle enorm unterstützt, so dass es mir Leid tat, dass ich sie wegen des begrenzten Budgets nicht bezahlen konnte. Wir haben den Film in zwei Tagen an verschiedenen Locations gedreht. Eine davon war ein verlassenes Landhaus, in dem ich mal gewohnt habe, als ich noch klein war. Ein anderer Drehort war am Ende der Welt und wir dachten, dort wären wir ungestört. Letztlich hat uns aber der Eigentümer rausgeworfen (wir dachten es gäbe gar keinen). Wir mussten also während des Drehs ein bisschen Katz und Maus mit ihm spielen. Eigentlich hatten wir noch mehr schöne Szenen geplant, aber letztlich waren wir froh, so viele Einstellungen zu schaffen, wie möglich.