„Welcome to Norway“ von Rune Denstad Langlo


"Welcome to Norway" – Der etwas vorlaute Abedi (Olivier Mukuta, links) erweist sich als unverzichtbarer Vermittler für Primus (Anders Baasmo Christiansen) und Hanni (Henriette Steenstrup). © Neue Visionen Filmverleih

„Welcome to Norway“ – Der etwas vorlaute Abedi (Olivier Mukuta, links) erweist sich als unverzichtbarer Vermittler für Primus (Anders Baasmo Christiansen) und Hanni (Henriette Steenstrup). © Neue Visionen Filmverleih

Ausgebucht!

Der Regisseur von „Nord“ (2009), Rune Denstad Langlo, präsentiert mit „Welcome to Norway“ eine Komödie über eine in den letzten Jahre in ganz Europa politischen und gesellschaftlichen präsenten Realität entzündet, über die, so glaubt man, keine Witze möglich sind.

Primus ist Ende 40 und schon mit mehreren Geschäftsideen gescheitert. Auch das Hotel im Norden Norwegens entwickelt sich nicht so erfolgreich, wie er es sich gedacht hatte. Daran ist natürlich primär die Tourismuspolitik schuld, die den Süden des Landes zum Florieren brachte. Mit der aktuellen Flüchtlingspolitik sind nun die offiziellen Unterkünfte für Neuankömmlinge restlos überfüllt, weshalb die Regierung Hilfe bei Privatleuten sucht und ihnen eine großzügige finanzielle Unterstützung in Aussicht stellt. Primus glaubt darin seine Rettung und nimmt 70 Personen auf.

Dass das Hotel einer Baustelle gleicht, manche Zimmer haben keine Türen zum Gang und müssen übers Fenster bezogen werden, sieht er keineswegs als problematisch, die angehenden Gäste könnten schließlich direkt als Bauarbeiter eingesetzt werden. Doch Primus‘ Annahmen erweisen sich als naiv. Auch im Umgang mit den verschiedenen Kulturen kann er auf nur wenig Hintergrundwissen zurückgreifen und stößt schnell auf Unverständnis seitens seiner neuen Mitbewohner. Der Schwarzafrikaner Abedi ist einer der wenigen, die Norwegisch können und dient Primus fortan als Vermittler, Übersetzer und rechte Hand.

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