Filmkritiken der 63. Berlinale

"Prince Avalanche": Allein zu zweit im Wald. Foto: Scott Gardner
Film, Film, Film – wie in jedem Jahr bietet die Berlinale viele sehenswerte Arbeiten abseits des Wettbewerbs. Hier sind unsere Filmkritiken zu den spannendsten und kontroversesten Filmen der Festspiele:
Der Wettbewerb
„An Episode in a Life of an Iron Picker„ von Danis Tanovic:
Man wünscht dieser Familie ein besseres Leben und hofft, dass diese verfilmte Episode ihres Lebens dafür sorgen wird.
„Pardé“ von Jafar Panahi:
Der Film erzählt von einem Mann, der als Hundebesitzer und Schriftsteller auf der Flucht ist und sich in einem verlassenen Haus am Meer versteckt hält.
„Die Croods“ von von Chris Sanders und Kirk De Micco:
Große Fragen über Zivilisation und Fortschritt tun sich auf
„Dark Blood„ von Georg Sluizer:
„Dark Blood“ wäre vielleicht einer der Filme der 1990er geworden, eine posthume Entdeckung lohnt sich aber auf jeden Fall. Schon River Phoenix zu Liebe.
„Prince Avalanche„ von David Gordon Green:
Momente des feinen, abseitigen Humors und der melancholischen Tragik wechseln sich fließend ab und bedingen sich stets gegenseitig.
„Nachtzug nach Lissabon„ von Bille August:
Die malerische, aber stets weichgezeichnete Kulisse von Lissabon der Sechziger Jahre verstärkt den Paul Coelho-Effekt, den man schon beim Lesen des Buches verspürte.
„Side Effects“ von Steven Soderbergh:
Der Thriller operiert durchgehend auf verschiedenen Bedeutungsebenen. Denn medikamentöse Behandlung dient nicht nur dem Betroffenen, sie dient in erster Linie der Marktwirtschaft.
„Gloria„ von Sebastián Lelio:
Sebastián Lelios Gloria fasziniert durch den Willen, den sie auf der Suche nach dem bisschen Glück, was sie verdient hat, offenbart.
„Before Midnight“ von Richard Linklater:
Im dritten Teil ist es nun vorbei mit der romantischen Aufbruchsstimmung, in der man sich für gewöhnlich zwischen 20 und 30 bewegt.
„Vic et Flo ont vu un ours„ von Denis Côté.
So recht will das alles nicht zusammenpassen und das Ende bleibt ein Fragment, auf das nie hingearbeitet wurde. Côtés Beitrag eine Enttäuschung.
“Promised Land” von Gus van Sant
Bei der dritten Zusammenarbeit von Matt Damon und Gus van Sant entsteht kein großes politisches Drama, aber große Filme waren van Sant ja stets suspekt.
„The Neccessary Death Of Charlie Countryman„ von Frederik Bond
Der märchenhafte Liebesfilm ist wahrscheinlich kein Kandidat für einen Bären aber ein absolutes Highlight!
„A Long and Happy Life„ von Boris Khlebniko
Eine humorlose, verbissene Geschichte, die daran erinnert, dass es sich manchmal nicht lohnt, für Gerechtigkeit zu kämpfen.
Ulrich Seidls „Paradies-Trilogie„
Als Zuschauer wohnt man Glaube, Liebe oder Hoffnung ohne den Telos des Willens bei. Es bleibt das nackte Vegetieren und im fortgeschrittenen Stadium noch nicht einmal mehr das.
„Gold„ von Thomas Arslan
Deutsche Schauspieler auf Pferden in der weiten nordwestlichen kanadischen Landschaft Ende des 19. Jahrhunderts – es hätte Einiges schief gehen können in diesem einzigen deutschen Wettbewerbsbeitrag der 63. Berlinale.
„W imie…“ (In The Name Of) von Malgoska Szumowska
Das ländliche Polen wird zum himmlischen Käfig unter dem – wie passend – vor allem Adam und Eva zu leiden haben. “In The Name Of” ist subtil, unaufdringlich und echt.
„The Grandmaster„ von Wong Kar-Wai
Wong Kar-Wai ist mit “The Grandmaster” ein ernsthafter und ernstzunehmender Film über Kampfkunst gelungen.