Clip Award No. 9 – Berliner Filmfestivals zu Gast in Mannheim

"Alles ist erlaubt – solange es kurz und billig ist!"



Der internationale Wettbewerb versammelte im Anschluss elf Kurzfilmbeiträge aus Griechenland, Polen oder den USA. Der erste Preis der Jury ging an die Satire „Sincerity“ (OT: „Sinceridad„) der spanischen Filmemacherin Andrea Casaseca. Wie viele aktuelle spanische Kurzfilme thematisiert auch „Sincerity“ die desaströse Wirtschaftslage Spaniens, die insbesondere jungen Menschen kaum Perspektiven bietet. Casaseca verpackt diesen Stand der Dinge in eine satirische Gesprächssituation, in der ein Sohn seinen Eltern schweren Herzens gesteht, dass er einen Job gefunden hat… Das Publikum entschied sich ebenfalls für eine sozialkritische Komödie aus Spanien: „Ngutu“ von Felipe del Olmo und Daniel Valledor begleitet einen Straßenverkäufer in Madrid, der die Passanten studiert und eine erfolgreiche Verkaufsmasche entwickelt.

Junger Kurzfilm & Perspektive Moldawien und Rumänien

Die Sektion „Junger Kurzfilm“ eröffnete den Samstag und präsentierte Kurzfilme von jungen Filmemachern. Den Publikumspreis erhielt die Komödie „Mit besten Grüßen“ des Österreichers Bernhard Wenger, die ganz Kurzfilm-typisch auf eine knackige Pointe hinausläuft. Eindruck machte auch das schnörkellose Drama „Veikko“ von Julian Cohn, das ohne Kitsch und Schmalz eine bewegende Geschichte erzählt.

Die diesjährige Perspektive des „Clip Award“ widmete sich der unabhängigen Kurzfilmszene in Moldawien und Rumänien. Nach einem Screening des Kinodebüts „Mama Illegal“ von Ed Moschitz führte der Filmemacher und Kritiker Boris Conunov aus der moldawischen Hauptstadt Chișinău in die rumänische wie moldawische Kinolandschaft ein. Da es dort keine Filmförderung gibt, entstehen sämtliche Kurzfilme in unabhängigen Strukturen, was dem Selbstverständnis des „Clip Award“ entspricht. Zehn Filmbeiträge vom Beziehungsdrama zum Experimentalfilm präsentierten anschließend einen Querschnitt des rumänisch-moldawischen Kurzfilmschaffens.

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