Afrikamera im Kino Arsenal vom 1. bis 6. November 2016
Afrikamera 2016: Augenmerk auf sexuelle Minderheiten und ihre Verfolgung
Unterschiede nach Ländern bestehen offenbar, so gilt Südafrika insofern liberaler als es 1994 als erstes Land des Kontinents ein Gesetz gegen die Diskriminierung Homosexueller verabschiedete. Einen Einblick in die dortigen Umstände ermöglicht der Film der Autorin Catherine Stewart „While you weren’t looking“ (Sonderveranstaltung am 3. November um 18:30 Uhr in der Heinrich-Böll-Stiftung) mit einer lesbischen Liebesgeschichte. Als extremer Gegenpart zu Südafrika fällt Uganda auf. Im Dokumentarfilm „Call me Kuchu„, in dem auch der Schwulenaktivist David Kato vorkommt, der 2011 ermordet wurde, wird klar, welche Ausmaße der Kampf gegen die „widernatürliche Praxis“ und die „aus dem Westen eingeführte Krankheit“ annimmt.
Es ist anzunehmen, dass beim Festival Filme gezeigt werden, die in den jeweiligen Produktionsländern kein Publikum finden oder einer Zensur unterworfen werden. Einerseits schärfen diese Filme das Bewusstsein in Europa für die Situation in Afrika, sie führen zudem vor Augen, wie labil die Lage auch hier ist, kann sie doch durch öffentliche Hetze, wie sie von manchen politischen Lagern ausgeht, beeinflusst werden.
Teresa Vena
Berliner Filmfestivals hat sich im Programm des Festivals umgesehen…