„It’s not the time of my life“ von Szabolcs Hajdu
Es ist hart, am leben zu sein
Den Spezialpreis für die beste Regie beim Filmfestival in Cottbus erhielt der wahrlich außergewöhnliche ungarische Beitrag von Szabolcs Hajdu „It’s not the time of my life„, der sich durch eine Meisterschaft in der technischen Umsetzung als auch in der Dichte und Relevanz des Drehbuchs auszeichnet.
In einer Altbauwohnung in Budapest lebt ein junges Paar mit einem achtjährigen Jungen, der sie an den Rand des Nervenzusammenbruchs bringt. Sie sind sich über seine Erziehung nicht einig, während Farkas für mehr Strenge ist, wirft ihm Eszter vor, dass er zu wenig Geduld hat und seinen Sohn gar nicht liebt. Mitten in der Nacht bekommen die beiden dann noch Besuch von Eszters Schwester Ernella, ihrem Ehemann Albert und deren halbwüchsiger Tochter. Ihr Auto sei liegengeblieben und ihre Telefone ausgegangen. Die Familie hatte das letzte Jahr in Schottland verbracht, wo sie sich eine bessere Zukunft aufbauen wollte, doch Albert „kam mit den Einheimischen nicht zurecht“.
Zwischen den beiden Familien entstehen Spannungen, die zu den Reibungen hinzukommen, die bereits zwischen den einzelnen Familienmitgliedern existieren. Eifersucht über den Lebensstandard von Farkas und Eszter sowie ältere Ressentiments zwischen den Geschwistern sorgen für Missstimmung. Farkas besserwisserische und leicht arrogante Art helfen da auch nicht weiter. Albert fühlt sich von ihm belächelt, was durchaus der Realität entspricht.