„It’s not the time of my life“ von Szabolcs Hajdu



Mit einem Minimalbudget von angeblich nur 4.000 Euro entstand der Film in der Wohnung des Regisseurs und seiner Frau, die gemeinsam mit ihren eigenen Kindern auch die Hauptrollen spielen. Die schauspielerische Leistung aller Darsteller überzeugt in voller Länge. Das Drehbuch glänzt durch Präzision, Witz und einer fast schmerzlichen Ehrlichkeit. Besprochen werden Probleme und Gedanken, mit denen sich mit Sicherheit jeder im einen oder anderen Fall identifizieren kann. Es handelt sich um allgemeingültige Eitelkeiten, Ängste und Träume in Bezug aufs Älterwerden und aufs Leben in einer Beziehung. Die Autoren verzichten auf Pathos und setzen vielmehr auf Selbstironie, ohne auf eine gewisse Zärtlichkeit zu verzichten. Erscheint einem an gewissen Stellen, die geschilderte Situation zum Scheitern verurteilt, bleibt am Schluss doch ein hoffnungsvolles Gefühl übrig, unterstützt von einem äußerst suggestiven Lied, „Life in vain“ von Daniel Johnston.

It’s not the time of my life“ überzeugt nicht nur inhaltlich, sondern auch in seiner technischen Umsetzung. Auf einen einzigen, begrenzten Schauplatz beschränkt schafft es Hadju mit Hilfe von insgesamt vierzehn Kameraleuten, die allesamt bei ihm studieren, eine außergewöhnliche, dynamische und künstlerische Bildfindung zu erzeugen. Dem Film ging ein Theaterstück voran, das ebenfalls vom Autoren-Ehepaar im Vorfeld erfolgreich in Szene gesetzt wurde.

Teresa Vena

It’s not the time of my life„, Regie: Szabolcs Hajdu, Darsteller: Szabolcs Hajdu, Orsolya Török-Illyés, Domokos Szabó, Erika Tankó, Imre Gelányi, Ágota Szilágyi, Lujza Hajdu, Zsigmond Hajdu

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