66. Berlinale: „Jug-yeo-ju-neun Yeo-ja“ („The Bacchus Lady“) von E J-yong
Selbst ist die Frau
‚So-young‘, aus dem Englischen abgeleitet für „so jung“, gilt als Pseudonym, das eine ältere Dame für den Kontakt mit ihren Kunden wählt. Sie arbeitet als Prostituierte in Seoul. Ihre Kunden trifft sie im Park oder spricht sie direkt auf der Straße an: „Wie wäre es mit einem Date?“. Dann geht sie mit ihnen in ein Stundenhotel, wenn die Polizei nicht wieder einmal eine ihrer Razzias macht und sie fliehen müssen.
Die Routine wird unterbrochen als So-young wegen einer Geschlechtskrankheit zum Arzt muss. Sie wird Zeugin wie ihn eine junge Frau angreift und deswegen verhaftet wird. So-young nimmt ihren zehnjährigen Sohn bei sich und ihren unkonventionellen Nachbarn auf. Der Junge stammt aus den Philippinen und kann kaum Koreanisch. Die Kommunikation verläuft daher vielmehr stumm, über das Essen verständigen sie sich und lernen sich kennen.
Tagsüber geht So-young weiter ihrer Beschäftigung nach, bis sie auf einen alten Bekannten trifft. Dieser erzählt ihr von einem ihrer ehemaligen Kunden, der sich nach einem Schlaganfall im Krankenhaus befindet. Sie besucht ihn. Verzweifelt und alleingelassen bittet er sie schließlich, ihm dabei behilflich zu sein, seinem Leben ein Ende bereiten zu können. Gleich darauf fragen So-young zwei andere ältere Männer, ob sie ihnen bei einem würdevollen Abgang helfen könne.