„Aus dem Häuschen“ von Sabrina Mertens (Juli 15)


Die Komödie "Aus dem Häuschen" von Sabrina Mertens ist unser Open Screening-Kurzfilm des Monats Juli 2015.

Die Komödie „Aus dem Häuschen“ von Sabrina Mertens ist unser Open Screening-Kurzfilm des Monats Juli 2015.

An jedem dritten Mittwoch im Monat können Filmemacher ihre Kurzfilme – ohne Anmeldung, ohne Vorauswahl, ohne Jury – beim Open Screening im Sputnik Kino Kreuzberg präsentieren und jeweils nach der Vorführung mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Unerwünschte Inhalte können vom Publikum mit mehrheitlich gezogener roter Karte gestoppt werden. Das Ganze ist somit so etwas wie ein Filmfestival ohne Netz und doppelten Boden, bei dem ausschließlich Filmemacher und Publikum entscheiden, was gezeigt wird.

Berliner-filmfestivals.de präsentiert euch einmal im Monat einen von den Veranstaltern ausgewählten Beitrag der letzen Open Screening-Ausgaben mit einem Interview. Bei uns erfahrt ihr mehr über die Macher der Filme und ihre Pläne. Nach Keiner Kommt von Janis Westphal & Lucas Finger im April, One Day von Ieva Jansone im Mai und [Ohne Titel] von Markus Riexinger im Juni präsentieren wir euch im Juli den Kurzfilm „Aus dem Häuschen“ von Sabrina Mertens.

Viel Vergnügen beim Interview mit der Regisseurin und ihrem Kurzfilm!

Worum geht es in deinem Kurzfilm „Aus dem Häuschen„?
Sabrina Mertens:
Der Pförtner einer Innsbrucker Behörde vertreibt sich seine Zeit mit dem Falten von Origamifiguren und dem Gedenken an seine verstorbene Schildkröte. Zum 30-jährigen Amts-Jubiläum erhält er eine wenig erfreuliche Glückwunschkarte die ihn über die Gleichförmigkeit seines Lebens und seine ungelebten Träume nachdenken lässt. Nach dem eigentlich nicht ernst gemeinten Tipp eines Kollegen, fasst er noch einmal Mut zur Veränderung und bewirbt sich als Stadtführer bei der Tourismuszentrale.

AusDemHaeuschen_2Wie ist die Idee dazu entstanden?
Ich interessiere mich für die Umstände der Arbeitswelt und wie Menschen damit umgehen. Wie kleine, individuelle Räume geschaffen werden, innerhalb einer oftmals „entfremdenden“ Tätigkeit. Für viele existiert eine Trennung zwischen „privatem“ und „beruflichem“ Ich. Das Verhältnis zur Arbeit bestimmt manchmal sogar den Selbstwert und wird doch als einschränkende Pflicht empfunden. Diese Ambivalenzen bieten durchaus komisches Potenzial.
Die Idee mit dem Pförtner entstand, weil ich eigentlich über eine Rolle für einen Schauspieler nachdachte, mit dem ich schon zweimal erfolgreich in Berlin zusammengearbeitet hatte. Das Thema Bewerbungsgespräche und Auswahlverfahren für Jobs birgt einfach viel Stoff für absurde Situationen in sich. In Innsbruck habe ich mich dann spontan dafür entschieden, die Idee dort umzusetzen.

Wie wurde gedreht?
Mit der Blackmagic Pocket, insgesamt relativ unaufwändig mit einem kleinen Team.

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