„Autómata“ von Gabe Ibáñez


Antonio Banderas übernimmt die Hauptrolle in "Automata" von Gabe Ibáñez. (c) Wild Bunch Germany / Eurovideo

Antonio Banderas übernimmt die Hauptrolle in „Automata“ von Gabe Ibáñez. (c) Wild Bunch Germany / Eurovideo

Wer hat am Androiden gedreht?

Im Jahr 2044 haben aggressive Sonnenstürme die Erdoberfläche in eine radioaktive Wüste verwandelt und es geschafft, die Menschheit um 99,7 % zu reduzieren. Nur noch 21 Millionen Menschen bewohnen den Planeten in den wenigen, übrig gebliebenen Städten. Angst und Verzweiflung, so heißt es im Prolog des Films, regieren die Gemüter. Täglich spielen sich apokalyptische Szenen in den engen Mauern der von lebensfeindlichen Wüsten umgebenen Städte ab.
Während in den besseren Vierteln das Leben in Garagen ähnlichen Hochhäusern stattfindet, deren großflächige Fensterfronten sowohl ungemütliche Aus- als auch Einblicke gewähren, beherrscht eine brutale Anarchie die abgerockten Straßen des Ghettos. Minderjährige ziehen raubend und tötend durchs Quartier, Obdachlose verkaufen gegen kleine Almosen die Überreste ihrer privaten Hausroboter an jene weiter, denen die eigenen Gliedmaßen abhanden gekommen sind. Grelle, verstrahlte Tage und dunkle, diesige, nur von Werbehologrammen beleuchtete und vom radioaktiven Regen vergiftete Nächte charakterisieren den alltäglichen Rhythmus.

Hier lebt eine Gesellschaft, die an kein Morgen glaubt, die die Gegenwart lebt und erträgt und versucht, so gut es unter den Umständen eben geht, am Leben zu bleiben. Nur einige wenige haben das Prinzip Hoffnung noch verinnerlicht und glauben fest daran, dass das Leben es schon immer irgendwie geschafft hat, sich seinen Weg zu bahnen, selbst am lebensfeindlichsten Ort. Soweit die Optimismusformel im Film.

Im Gegensatz zu den unterrepräsentierten menschlichen Kreaturen bevölkern die vielseitig einsetzbaren und äußerst wiederstandsfähigen, primitiven Androiden der Marke Pilgrim 7000 zuhauf die Städte. Programmiert darauf, die letzten Überlebenden zu schützen und deren Fortbestand zu sichern, fristen sie ihr Dasein u.a. als Krankenschwestern, Fabrikarbeiter, Lehrer, Polizei oder Haushaltshilfen. Doch nach all der Zeit scheint auch den Automaten, das bloße Überleben nicht mehr genug, auch sie wollen leben.

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