„Autómata“ von Gabe Ibáñez


In seinem zweiten Spielfilm entwirft Regisseur Gabe Ibáñez („Hierro“ – hier der Trailer) ein Weltuntergangszenario, das sich als Hommage an Ridley Scotts „Blade Runner“ versteht. Nur ist es in diesem Film kein Polizeibeamter, sondern der Versicherungsagent Jacq Vaucan (Antonio Banderas), der Jagd auf die menschlichen Maschinen macht. Misstrauen, Angst und Paranoia bestimmen in dieser Welt das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine. Denn was passiert, wenn sich Androiden unabhängig machen?

Der Versicherungsagent Jacq Vaucan (Antonio Banderas) misstraut den Maschinen. (c) Wild Bunch Germany / Eurovideo

Der Versicherungsagent Jacq Vaucan (Antonio Banderas) misstraut den Maschinen. (c) Wild Bunch Germany / Eurovideo

Fast drei viertel von „Automata“ verwendet der spanische Filmemacher Ibáñez auf Verschwörungstheorien und die spannende Frage: Wer hat am Androiden gedreht? Laut Sicherheitsprotokoll sind Veränderungen an den menschlichen Maschinen eigentlich unmöglich. Fantastisch und mit immenser Bildgewalt beschreibt der Regisseur und Drehbuchautor dabei den Abgrund von morgen und bietet Einblicke in den bizarren Fortschritt einer immaginären Zukunft. Es ist eine Welt, in der schon auf die vorgeburtliche Bindung einer Mutter zu ihrem Ungeborenen großer Wert gelegt und durch einen selbst durchführbaren Hologrammultraschall sichergestellt wird.
Der Film lebt vor allem von seiner Ideenvielfalt und den unzähligen sozialen Kommentaren. Doch bei all dem Getöse überrascht das Ende, das sich lieber wieder den arteigenen Kreaturen zukehrt.

Als wäre den Autoren auf den letzten Metern die Luft ausgegangen, verlässt sich der Regisseur auf die gewöhnlich düsteren Bilder statt auf große Utopien zu setzen. Mit universellen Aussagen zu den Themen Verrat und dem Prinzip Hoffnung stiehlt sich das Buch enttäuschend aus der Geschichte. All der Hokuspokus um die lernfähigen und sich selbst erneuernden Androiden verpufft in nur wenigen Minuten. Das kommt allerdings nach dem überaus gelungenen Auftakt und den vielen Andeutungen um all die Parallelen zwischen Mensch und Maschine sehr unerwartet und etwas plötzlich. Schade eigentlich. Am Ende fasziniert aber weniger die Geschichte als vielmehr der apokalyptische Abgesang auf die Menschheit, die Kameramann Alejandro Martinez in atemberaubenden Bildern auf die große Leinwand pinselt.

SuT

Automata„, Regie: Gabe Ibáñez, DarstellerInnen: Antonio Banderas, Robert Forster, Birgitte Hjort Sørensen, Melanie Griffith, Dylan McDermott, Tim McInnerny, Javier Bardem (Stimme)
Termin bei den Fantasy Filmfest Nights 2015:
Samstag, 21. März um 16 Uhr im Cinestar im Sony Center

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