„Boris“ von Frederik Bösing (Sep14)


Open Screening Kurzfilm des Monats September 2014: "Boris" von Frederik Bösing.

Open Screening Kurzfilm des Monats September 2014: „Boris“ von Frederik Bösing.

An jedem dritten Mittwoch im Monat können Filmemacher ihre Kurzfilme – ohne Anmeldung, ohne Vorauswahl, ohne Jury – beim Open Screening im Sputnik Kino Kreuzberg präsentieren und jeweils nach der Vorführung mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Unerwünschte Inhalte können vom Publikum mit mehrheitlich gezogener roter Karte gestoppt werden. Das Ganze ist somit so etwas wie ein Filmfestival ohne Netz und doppelten Boden, bei dem ausschließlich Filmemacher und Publikum entscheiden, was gezeigt wird.

Berliner-filmfestivals.de präsentiert euch einmal im Monat einen von den Veranstaltern ausgewählten Beitrag der letzen Open Screening-Ausgaben mit einem Interview. Bei uns erfahrt ihr mehr über die Macher der Filme und ihre Pläne. Nach „Reise in die neue Wohnung“ von Lukas Laier & Moritz Vetter im Juni, „Lucky Strikes Back“ von André Kirchner im Juli und „Ich kam nie bis Santa Monica“ von Leif Allendorf im August, präsentieren wir im September „Boris“ von Frederik Bösing.
Viel Vergnügen mit dem Kurzfilm und unserem Filmemacher-Interview.

Worum geht es in deinem Film?
Frederik Bösing:
Boris Dolinsiki ist 52 Jahre alt, DJ und lebt in Berlin. In Bruchstücken erzählt der Film von seinem Leben und seiner Liebe zur Musik. Aus den verschiedenen Fragmenten von Boris Erzählung, dem Zusammenspiel von Musik und expressiven Bildern eines vorübergehenden Club-Abends, entsteht in kurzer Zeit ein Bild von ihm, oder eher ein Gefühl, das uns erahnen lässt, wer Boris eigentlich ist.

Wie ist die Idee dazu entstanden?
Der Film ist im Rahmen des myp-magazines entstanden. Das myp-magazine ist ein nicht-kommerzielles Onlinemagazin, das jungen Kreativen die Möglichkeit bietet, mit einem Foto und selbst verfasstem Text ihre persönlichen Gedanken zum Thema der jeweiligen Ausgabe zu formulieren. Außerdem gibt es in jeder Ausgabe Interviews mit Musikern, Schauspielern oder anderen Persönlichkeiten aus dem Kreativbereich.
Irgendwann kam uns die Idee, das Magazin mit Bewegtbildbeiträgen zu erweitern. Dazu haben wir zuerst für Ausgaben 12 und 13 jeweils einen Teaser produziert, um eine filmische Sprache zu finden, die zusammen mit der Ästhetik und dem Konzept des Magazins funktioniert. „Boris“ war dann der erste Film zum Titeleditorial von Ausgabe 14 – „Meine Wut„. Wir haben versucht, einen Film zu drehen, der unabhängig funktioniert und trotzdem eine zusammenhängende Erweiterung zum Interview im Magazin ist.

Wie wurde gedreht?
Da das myp-magazine unkommerziell ist und der Film ursprünglich nur zur Online-Veröffentlichung gedacht war, haben wir uns für die 5D Mark 3 im Doppelpack entschieden. Um Zeit zu sparen, haben wir bei einigen Szenen mit zwei Kameras gedreht. Das hat sich auch bewährt. Die erste Kamera war streckenweise auf einem Slider montiert und dadurch weniger flexibel. Mit der zweiten Kamera konnten wir zeitgleich viele verschiedene Impressionen von Boris, den Komparsen oder auch dem Raum festhalten. Beleuchtet wurde mit einem großen Stufenlinser und PAR 64 Theaterlicht. Mithilfe einer Nebelmaschine konnten wir den Look abrunden.

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