„Maggie“ von Henry Hobson


Maggie“ erzählt in erster Linie von einer unverwüstlichen Vaterliebe, von einem Vater, der seine Tochter bedingungslos schützen will, bis zuletzt an ihrer Menschlichkeit glaubt und dabei sein Leben riskiert. In Bezug auf das Zombie-Motiv entstand mit dem Film eine originelle Annäherung, die erstaunlich leise daherkommt, gesprochen wird nur wenig. Das obligate literweise Blutvergießen, die atemberaubenden Hetzjagden und die damit verbundenen Leichen über Leichen sucht man in „Maggie“ vergebens. Dafür hat der Film eine sensible und emotionale Ebene.

Formal drehte Hobson den Film in ständig nächtlicher, grau-schwarzer Stimmung und verzichtet auf ausgefallene Schock- und Spezialeffekte. Die schauspielerische Leistung von Schwarzenegger wirkt erstaunlich einfühlsam, die starre Mimik seines Gesichts kann offensichtlich nicht nur Entschlossenheit und Kraft ausdrücken, sondern auch Trauer.

Wie ungewöhnlich Hobsons Herangehensweise auch sein mag, schleicht sich beim Zuschauer an verschiedenen Stellen schließlich doch Langeweile ein. Die Geschichte ist zu wenig straff inszeniert, auf der bildästhetischen Ebene erscheint der Film wie in eine einförmige, dunkle Brühe getaucht. Nicht zu bestreiten ist, dass es sich hier auf jeden Fall um einen mutigen Ansatz handelt, die Zombie-Mythologie in Richtung eines psychologischen Familiendramas zu entwickeln. Dabei kann die Zombie-Erkankung auch stellvertretend für eine andere tödliche Krankheit stehen.

Teresa Vena

Maggie„, Regie: Henry Hobson, Darsteller: Abigail Breslin, Arnold Schwarzenegger, Joely Richardson, Douglas M. Griffin, J.D. Evermore, Racel Whitman Groves, DVD-Start: 28. August 2015

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