„The Days Run Away Like Wild Horses Over The Hills“ von Marcin Malaszczak

Man sagt der aktuellen Generation junger Regieabsolventen in Deutschland nach, zu denen auch der DFFB Regieabsolvent Marcin Malaszczak gehört, eine neue Filmschule zu begründen. Jene Filmemacher bereichern ihre Regiearbeit durch einen eher offenen Zugang und Improvisation mit den Schauspielern.
Der Kamera kommt dabei die Bedeutung des stillen Beobachters zu. Immer wieder fällt in diesem Zusammenhang die Bezeichnung „German Mumblecore“. Diese Anspielung bezieht sich auf das amerikanische Subgenre, welches in den 2000er Jahren mit Filmen wie „Funny Haha“ (Andrew Bujalski: 2002) bekannt wurde und sich ebenfalls durch viel Improvisation, wenig Budget und durch lange Kameraeinstellungen auszeichnet.

Unterm Strich ist „The Days Run Away Like Wild Horses Over The Hills“ ein Blick auf die unterschiedlichen Facetten des Lebens, in allen Jahreszeiten und in jedem Alter, der vor allem in der zweiten Hälfte einige Längen aufweist, in denen man sich gewünscht hätte, dass doch etwas mehr inhaltlich eingegriffen worden wäre. Gefragt ist daher ein geduldiger Zuschauer mit Vorliebe zum Beobachten von Alltäglichem, vermeintlich Banalem.

Nadine Schindler

„The Days Run Away Like Wild Horses Over The Hills„, Regie/Drehbuch/Kamera: Marcin Malaszczak

Die Filmkritik von Nadine Schindler entstand im 2. deutsch-polnischen Programm „Über Filme schreiben ist über die Welt schreiben“ für junge Journalisten und Filmkritiker.

Weitere Beiträge:
– Die Kritik „Nicht anfassen, sonst geht die Welt unter“ von Nadine Schrader zu „Kleine Dellen“ von Aleksandra Gowin und Ireneusz Grzyb
– Die Review „Wie ein Wunder“ von Natalie Junghof zu „In meinem Kopf ein Universum“ von Maciej Pieprzyca
– Die Kritik „Wir sind da – polnische Juden in Polen“ von Itamar Gov zu „We Are Here“ von Francine Zuckerman
– Die Review „Ohne Kompromisse“ von Mathias Puddig zu „Hardkor Disko“ von Krzysztof Skonieczny
– Die Filmkritik „Le Corbusier lässt grüßen„ zu „Superjednostka“ von Tereza Czepiec