Vier Fragen über die Berlinale an…

Vier Fragen über die Berlinale an...


RP Kahl, Foto: Andreas Sohn

RP Kahl, Foto: Andreas Sohn

RP KAHL (Regisseur, Schauspieler und Produzent; u.a „Angel Express„, „Bedways“)

Welches Erlebnis verbinden Sie mit der Berlinale?
Mein erstes wirklich bewusstes und aktives Erlebnis der Berlinale war die Eröffnung 1997. Damals noch im Interconti, dem viele nachtrauern… Ich kam total müde und fertig von der Rückreise im Technikauto aus Warschau vom Dreh von „Silvester Countdown„. Als Produzent des Filmes ließ ich die Crew mit dem Zug fahren und setze mich mit hinter das Lenkrad. Auf dem Hinweg gab es am polnischen Zoll (nichts mit Schengen und so…) Probleme. Auf dem Rückweg wollte ich das lieber selbst klären, da ich einen ganzen Koffer voller Bargeld für das Carnè hinterlegt hatte, das wir natürlich zurück brauchten. Jedenfalls kam ich total abgerockt bei der Eröffnungsfeier an und wusste: Hier bin ich richtig.

Wie überstehen Sie die Berlinale?
Schwer. Eigentlich heißt die Regel: Ein Glas Alkohol, ein Glas Wasser – also sehr schwer durchzuhalten!

Was würde der Berlinale gut tun?
Ein anderer Termin. Was aber beim vollen Festivalkalender nicht wirklich geht.

Welchem Berlinale-Film hätten Sie mehr Aufmerksamkeit gewünscht?
Ich kann nur etwas von meinen/ unseren Berlinale-Filmen erzählen: Da war der „Trick“ für die maximale Aufmerksamkeit, die wir erreichten, eine Verknappung der Vorstellungen in kleineren Kinos. Das ergibt eine totale Dynamik… 2002 wurde „99euro-films“ als Eröffnungsfilm nur zweimal gezeigt. Bei „Bedways“ (2010) gab es nur die eine Vorstellung als Abschluss der Perspektive. Zuzüglich Marktvorstellung im super kleinen Screnningkino im Marriott zzgl. der Berlinale-Pressevorführung und einer eigenen sehr eingeschränkten Pressevorführung. Klar, kann man so etwas meist nicht selber entscheiden, weil es Festivalpläne gibt, aber bei fünf Vorstellungen eines Filmes im Forum ist der Kick für Berlin und Deutschland für diesen Film meist erst einmal raus…

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Heinz Hermanns

Heinz Hermanns

HEINZ HERMANNS (Festivalleiter interfilm)

Welches Erlebnis verbinden Sie mit der Berlinale?
Viele nette und nervige Leute treffen.

Wie überstehen Sie die Berlinale?
Viel trinken, Aspirin und mal ein paar Stunden Pause zwischendurch…

Was würde der Berlinale gut tun?
Vor allen Dingen eine bessere Filmauswahl – also auch weniger Politik.

Welchem Berlinale-Film hätten Sie mehr Aufmerksamkeit gewünscht?
Zu vielen Filmen – schwer zu beantworten.

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