Vier Fragen über die Berlinale an …
Erinnerungen und Erwartungen an die Berlinale
Der Rote Teppich ist vor dem Berlinale Palast ausgerollt, in den dunklen Kinos ermahnt der Gong zur Ruhe, ehe der Trailer beginnt. Jurypräsident und Regie-Star Wong Kar-Wai hat mit „ The Grandmaster„ die 63. Internationalen Filmfestspiele eröffnet. Zu Vorbereitung auf die kommenden zehn Festivaltage haben wir für Euch die Schauspielerinnen Lavinia Wilson und Saskia Rosendahl sowie die Regisseure Nicolas Wackerbarth und Yasemin Şamdereli über Erinnerungen und Erwartungen an die Berlinale befragt.
Schauspielerin Lavinia Wilson („Allein„, „Frau Böhm sagt Nein„) ist demnächst in Oskar Roehlers „Quellen des Lebens“ im Kino zu sehen.
Welches Erlebnis verbinden Sie mit der Berlinale?
Fünf Filme am Tag schauen und zwischendurch frieren. Dann ist es eine gute Berlinale. Bei einer schlechten friert man nur und schaut langweilige Filme. Die Partys dort haben mir noch nie etwas gebracht, die sind maßlos überschätzt. Ich glaube nicht, dass es funktioniert, sich dort bei Ich muss da bei keinem Produzenten auf denm Schoß zu setzensitzen – habe ich aber auch noch nie probiert,- und habe das auch noch nie probiert.
Wie überstehen Sie die Berlinale?
Auf dem Zahnfleisch. Filme schauen ist anstrengend. Am besten übersteht man sie, indem man versucht danach eine Woche frei zu machen. Champagner ist übrigens ein super Aufputschmittel. Ich glaube nicht an Nichttrinken während der Berlinale.
Was würde der Berlinale gut tun?
Ich fand die Filmauswahl in den letzten Jahren gar nicht schlecht. Die Mischung funktioniert. Es ist ein Publikumsfestival und viele Berliner kucken Filme. Wer am Ende gewinnt ist aber oft enttäuschend. „Tropa de Elite“ (von Jose Padilha/ 2007) zum Beispiel war Sendung mit der Maus für Drogendealer, das finde ich schade und habe ich nicht verstanden.
Welchem Berlinale-Film hätten Sie mehr Aufmerksamkeit gewünscht?
Sarah Polley spielte in „My Life Without Me“ (2003) eine Mutter, die bald stirbt, der war großartig, kam auch bei der Berlinale gut weg, ging danach aber ziemlich unter. Genau wie Hans-Christian Schmids „Sturm“ (2009), der auch im Wettbewerb lief, über den aber danach keiner mehr gesprochen hat, obwohl er zugänglicher ist, als man aufgrund des Themas denken könnte. Der ist unheimlich spannend.