Das Tagebuch zur 63. Berlinale


Allein zu zweit im Wald. Foto: Scott Gardner

Allein zu zweit im Wald. Foto: Scott Gardner

12.2.2013 – Tag 6:
Er lässt sich seinen Beruf, der ihm Berufung ist, nicht nehmen: Jafar Panahi. Sein neuer Film „Pardé“ und noch mehr sein Schicksal bewegen die Gemüter der (inter-)nationalen Filmszene und sogar der Politik. Erstmals appellierte die deutsche Bundesregierung an ein Land, einem Filmemacher zu ermöglichen, seiner Einladung zur Berlinale folgen zu können. Vergebens. Panahi ist im Iran zu Berufsverbot verurteilt. Aber er kämpft weiter. Mit seinen Mitteln, wie sein ihn in Berlin vertretender Koregisseur und Freund Kambozyia Partovi bestätigt.

13.2.2013 – Tag 7:
Der transatlantische Flugverkehr erfreut sich einiger prominenter Kunden. Die US-Stars geben sich auf der Berlinale die Klinke in die Hand. Auf Ethan Hawke am Montag folgte am Dienstag Jude Law und am gestrigen Mittwoch Hollywood-Darling Paul Rudd. Der sympathische Bartträger stellte mit Emile Hirsch „Prince Avalanche“ vor und reiht sich in die Liste gelungener US-Indie-Perlen neben „Frances Ha“ und „I used to be Darker“ ein. Der Film von Regisseur David Gordon Green besticht durch seine Mischung aus lakonischem Humor und feiner Melancholie.

14.2.2013 – Tag 8:
Ausreiseverbote in Österreich? Nach der Weltpremiere der Dokumentation „Unter Menschen“ sorgte eine Aussage der Filmemacher Strigel und Rost für Irritation. Sie behaupten ihre Protagonistinnen hätten nicht ausreisen dürfen. Der Film deutet die Nähe von Politik und Pharmaindustrie an, die vor über 30 Jahren verbotene Tierversuche an Primaten ermöglichte und zeigt deren Konsequenzen. Bis heute herrscht Schweigen. Hätten zwei Pflegerinnen, als Zeitzeugen der Ereignisse unbequeme Antworten geben können? Die Filmemacher deuten eine Verschwörung an…

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