Wotan Wilke Möhring im Interview zu „Das Leben ist nichts für Feiglinge“

Ein Urvertrauen in mein Bauchgefühl


Wotan Wilke Möhring (vorne) ist als Markus nach dem plötzlichen Tod seiner Frau auf sich allein gestellt. Szene aus "Das Leben ist nichts für Feiglinge" (c) NFP Bernd Spauke.

Wotan Wilke Möhring ist als Markus nach dem plötzlichen Tod seiner Frau auf sich allein gestellt. Szene aus "Das Leben ist nichts für Feiglinge", Foto: NFP Bernd Spauke.

Sie haben sich sehr für den Film eingesetzt und präsentieren ihn jetzt sogar mit dem eigenen Namen. Was steckt dahinter?
Uns gefiel es nicht, wie der Film beim letzten Verleih wahrgenommen wurde. Gleichzeitig sahen wir beim Filmfest in Hamburg, welche Wirkung der Film mit seinen Themen auf das Publikum hat. Wir wollten dem Film anders gerechter werden und deshalb bin ich bei dem neuen Verleih zusätzlich als Executive Producer eingestiegen. Ich war hauptsächlich an der Vermarktung beteiligt, da der Film ja schon fertig war, und konnte daher erst beim Herausbringen richtig mitmischen.

Wie wichtig ist Ihnen Mitsprache?
Mitsprache bedeutet immer Mitverantwortung. Letztlich war mir der Film so wichtig, dass ich mich entschied dieses Neuland zu betreten. Es ist neu für mich in die Verträge zu schauen und zum Beispiel zu sehen, wie so ein Film vermarktet wird. Das ist eine Herausforderung, die sich in dem Fall ergeben hat.

Haben Sie Blut geleckt?
Ich habe mich bei „Mann tut was Mann kann“ (hier unser Interview mit Wotan Wilke Möhring zu „Mann tut was Mann kann) schon in einigen Dingen mit eingebracht, aber da hatte ich kein Stimmrecht. Hier schon. Es muss passen. Ich muss zum Film passen und umgekehrt. Und es muss nötig sein, was hier der Fall war. Wenn sich das wieder ergibt, mache ich es bestimmt wieder, aber das dauert sicher.


Einige Ihrer Kollegen haben kleine Imperien aufgebaut…
Solche Imperien erzeugen Druck. Du musst Filme rausbringen. Man gibt da einen Teil Freiheit ab und Freiheit ist für mich ein wesentliches Merkmal. Ich bin zufrieden, mit dem, was ich mache, erreiche eine Menge Leute über bestimmte Fernseh- und Kinoproduktionen. Mache gerne kleine, feine Sachen, wie „Der letzte schöne Tag„, „Homevideo“ oder auch „Das Leben ist nichts für Feiglinge„. Das sind Perlen, die viel mit mir zu tun haben, zu denen das Wort Imperium nicht passt.

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