Mehr als nur Preisträger – Eindrücke vom 30. interfilm

Was von #interfilm30 bleibt


Best of Zebra Poetry Film Festival

Zebra2014Am Mittwoch, den 12. November (und noch einmal am 15.) hatten die Poesie begeisterten interfilm-Besucher noch mal die Chance die besten Poesie-Kurzfilme beim Best of des Zebra Poetry Film Festival zu erspähen. Ein ganzer Mix aus den verschiedensten Formen und Farben war darin zu entdecken. Die Themen reichten vom Sozialkritischen über das Träumerische bis hin zum Absurden und Komischen. Die Werke spielten mit vielen möglichen Ausdrucksformen, was speziell der Schwerpunkt auf Animationsfilmen verdeutlichte.

Einfache kindheitsgetreue Zeichnungen oder auch von Märchen inspirierte Formen unterstützen häufig die Inhalte und Gedanken. Die gewählten Perspektiven sind das eigentlich Interessante einiger Kurzfilme.

Wie bei „On Loop„, ein Film aus England unter der Regie von Christine Hooper, der eindeutig das humorvolle Highlight des abends bildete. Aus der Sicht eines morgens um Vier, noch halb schlaftrunken und benebelt erwachenden Mädchens und ihren leicht absurden Launen und Gedanken blicken die Zuschauer darin aus der Kameraposition heraus auf die Welt, die sie wahrnimmt.

Die Poesie-Kurzfilme nutzen einfache besondere Mittel, wie Klänge, Sounds und Geräusche. Sie untermalen oft die Texte, ohne dass ein durchgängiger Song erforderlich wäre. Und doch, noch viel mehr Ausdruck verleiht die Sprache des Gedichts den Filmen. Trotz der englischen Übersetzungen fast aller lyrischen Texte, gibt diese den Werken Stimmung und Raum bei den jeweiligen Poetry Film Perfomances und damit noch mal eine ganz andere Bedeutung – egal ob in arabischer, osteuropäischer oder deutscher Sprache gelesen.

Das beweist vor allem der Zebra-Gewinner „La’eb Al Nard“ („The Dice Player„). Ein Gedicht eines der bedeutendsten Poeten seiner Zeit in Palästina, Mahmoud Darwish. Entstanden ist das Original kurz vor seinem Tod, es blickt zurück auf sein Leben als Würfelspieler. Ein Leben, abhängig vom Zufall und Glück.
Unter der Regie von Nissmah Roshdy entstand in Ägypten der Film dazu, einfach gehalten mit schwarz gezeichneten Bewegtbildern und arabischen Schriftzeichen, die den Kontext wiedergeben. Roshdy gestaltete das Werk mit orientalischer Musik und Klängen aus, die dem Sprecher sehr viel mehr Kraft und Esprit verleihen.

Charlott Zerna

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