Interview zum 11. XPOSED International Queer Film Festival in Berlin

XPOSED 2016: Macht Spaß!


Bartholomew Sammut (links) und Michael Stütz, Festivalleiter vom XPOSED.

Bartholomew Sammut (links) und Michael Stütz, Festivalleiter vom XPOSED.


XPOSED ist ja schon irgendwie euer Baby. Man merkt, wie begeistert ihr davon seid. Das Festival gibt es jetzt seit elf Jahren. Ist mittlerweile Routine eingekehrt?
B. Sammut (lacht):
Ich wünschte!
M. Stütz: Es ist natürlich unser Baby und Bart hat es gegründet. Ich bin erst seit 2011 dabei. Mein erstes Festival war 2012, aber es ist natürlich ein Passionsprojekt. Also ein Liebesprojekt, in das man sehr viel Zeit und Herzblut hineinsteckt. Es ist für uns auch ein kreativer Ausgleich, der uns sehr wichtig ist. Routine? Klar, in manchen Dingen entwickelt man Routine, etwa bei Verhandlungen mit einem Weltvertrieb oder Verleih. Andere Dinge bleiben spontan, vor allem, was die Programmgestaltung betrifft. Klar, weiß man auch, wo man seine Ressourcen hat, um Filme zu finden. Es bleibt eine gewisse Spontanität, eine Offenheit, wo man sucht und wie man sucht und was man zeigen möchte. Das wenige Geld ist Teil davon: Du musst immer neu denken, neue Wege finden, um Dinge umzusetzen und möglich zu machen. Das hält es frisch, auch wenn es super anstrengend ist manchmal.
B. Sammut: Ja, es ist sehr erfrischend und sehr ermüdend.
M. Stütz: Wenn du einfach ein komfortables Budget hast, ist es eine andere Sache. Wenn du dir jeden Film leisten kannst, wird es natürlich ein schönes Programm, aber es wird trotzdem ein anderes Programm.

Was wünscht ihr euch für dieses Festival?
M. Stütz:
Dass viele Leute kommen und dass man Gespräche führen kann. Feedback – egal ob positiv oder kritisch – das ist immer willkommen! Deswegen machen wir es ja auch. Wir wollen von den Leuten hören, was sie über das Programm und über die Filme denken.
B. Sammut: Wir sind ziemlich verrückte Leute. Wir mögen es, wenn es super voll und super crazy ist und es viel zu tun gibt. Dann haben wir am meisten Spaß und einer der Gründe, warum wir dieses Festival machen, ist, dass es Spaß macht. Wenn viele Leute da sind, bedeutet das viel Spaß.
M. Stütz: Das wären die Lorbeeren, die man erntet.
B. Sammut: Dass alle diese schönen Filme sehen können!
M. Stütz: Das ist einfach eine Möglichkeit, Filme zu sehen, die man im Kino selten zu sehen bekommt.

Die Fragen stellte Michaela Grouls.

Das 11. XPOSED International Queer Film Festival Berlin findet vom 19. bis 22. Mai 2016 im Kino Moviemento statt. Die Opening Party steigt im Südblock. Das Programm findet ihr auf der Festival-Homepage, weitere Infos bei Facebook.

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