Berlinale 2018: Kino- und Filmempfehlungen der Berliner Filmfestivals Redaktion

25 Film-Tipps und Kino-Highlights für die 68. Berlinale


Regisseur Karim Aïnouz kehrt mit "Zentralflughafen THF" nach Berlin zurück. © Juan Sarmiento

Regisseur Karim Aïnouz kehrt mit „Zentralflughafen THF“ nach Berlin zurück. © Juan Sarmiento

Zentralflughafen THF

Darum geht es:
Seit 2015 werden die Hangars des historischen Flughafens Tempelhof als Notunterkunft für Geflüchtete genutzt. Im Zentrum der Dokumentation steht Ibrahim al Husseins Alltag in der Unterkunft. In Off-Kommentaren dokumentiert er fast tagebuchartig seine Gedanken zu diesem Ort, der Stadt und den Menschen. Hoffnungsvoll trägt er sich durch ein Jahr und drei Monate, um endlich anzukommen in einem neuen Leben. Überforderte Verwaltungen, Kommunikationshürden und die Widersprüchlichkeit zwischen der Welt da draußen und dem Leben in der lauten Unterkunft, die keine Rückzugsmöglichkeiten bietet, bestimmen seinen Alltag.  Regisseur Karim Ainouz stellt diese beiden Welten einander eindrücklich gegenüber und lässt die Bilder selbst Kommentar sein auf die unterschiedlichen und nebeneinander existierenden Lebensumstände.

Was du zum Film wissen musst:
Die Geschichte des Tempelhofer Flughafengeländes reicht bis auf das 12. Jahrhundert zurück. Der Ort zählt zu den historischsten in der Stadt. Templerorden, Kaiserparaden, KZ, Monument der Nationalsozialisten, Luftbrücke, Tempelhofer Freiheit. Ibrahim ist nach dem „schlimmsten Tag in seinem Leben“, dem Tag bevor er seine syrische Heimat verließ, hier gestrandet. Trotz des Chaos, der Widrigkeiten und des herausfordernden Nebeneinanders dieser zwei Welten, ist doch Hoffnung und Harmonie an diesem Ort zu spüren. Es ist die Ironie der Geschichte, dass aus diesem Ort der Zerstörung, ein Ort der Hoffnung wuchs. Und auch wenn die Geschichte des Flughafens im Film kaum eine Rolle spielt, so wird sie doch unwillkürlich miterzählt. SuT

Termine bei der 68. Berlinale:
Samstag, 17. Februar, 17:00 Uhr, International
Sonntag, 18. Februar, 12:00 Uhr, CineStar 7
Montag, 19. Februar, 15:00 Uhr, CineStar 3

Die Künstler-Bio "Shut Up and Play the Piano" von Philipp Jedicke feiert Weltpremiere im Berlinale Panorama 2018. Im Zentrum: Der großartige Künstler Chilly Gonzales. © Rapid Eye Movies / Gentle Threat

Die Künstler-Bio „Shut Up and Play the Piano“ von Philipp Jedicke feiert Weltpremiere im Berlinale Panorama 2018. Im Zentrum: Der großartige Künstler Chilly Gonzales. © Rapid Eye Movies / Gentle Threat

Shut Up and Play the Piano

Darum geht es:
Um das musikalische Genie, als das unter anderem er selbst sich bezeichnet, Chilly Gonzales. Der in Kanada als Jason Charles Beck geborene Künstler fasziniert seit fast zwei Dekaden. Ganz nebenbei zeigt die Doku wie sich das Berlin der Jahrtausendwende verändert, während Chilly im alten Maria zu seinem Namen kommt und er vom König des Undergrounds zum nachdenklichen Pianisten wird, der er vielleicht schon immer an erster Stelle war.

Was du zum Film wissen musst:
Regisseur Philipp Jedicke blickt hinter die Figur und begegnet dort manchmal dem Menschen. Zeitzeugen, nein Freunde von Gonzales, nähern sich dem Entertainer aus verschiedenen Perspektiven an, was an mancher Stelle ebenso sehr rührt wie die melancholischen Töne des Meisterwerks „Solo Piano„. Eine Art roter Faden bildet ein Gespräch mit Autorin Sibylle Berg, die mehr oder weniger investigativ versucht Gonzales zu dechiffrieren.

Termine bei der Berlinale:
So 18.02. 16:30 Uhr International
Mo 19.02. 12:00 Uhr CineStar 7
Di 20.02. 15:00 Uhr Colosseum
So 25.02. 15:00 Uhr Colosseum 1

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