Wettbewerb

„Boyhood“ von Richard Linklater

Leben ist, was dazwischen passiert Muss man verrückt sein, um ganze zwölf Jahre mit einem Filmprojekt zu verbringen? Eigentlich nicht. Aber man muss ehrgeizig und anspruchsvoll sein. Geduldig und diszipliniert. Und sich dabei dennoch so viel Flexibilität und kreative Aufgeschlossenheit bewahren, um dem Film sein Potenzial der unvorhergesehenen Eigendynamiken zu lassen. In zwölf Jahren kann […]

Erste Filme für den Wettbewerb der Berlinale 2015

Die Berlinale hat die ersten Filme des Wettbewerbs bekannt gegeben und präsentiert mit Terrence Malick und Andreas Dresen zwei alte Bekannte.

„Einer nach dem anderen“ (OT: „Kraftidioten“) von Hans Petter Moland

Rot-weißes Skandinavien Man könnte direkt neidisch werden auf diese Skandinavier. Ihre Sozial- und Bildungssysteme haben weltweit Vorbildcharakter, ihre Autoren sind Kassenschlager, ihre Frauen haben lange Beine und wenn man dem serbischen Gangster aus „Kraftidioten“ glauben darf, sind in Skandinavien sogar die Haftbedingungen paradiesisch. Doch natürlich hat die Sache auch einen Haken: Da oben ist es […]

„Jack“ von Edward Berger

Kompromisslos Hinsehen Edward Berger brennt ein Missstand unter den Nägeln. In einer egoistischen Welt ist der empathische Seitenblick, das Mitgefühl für den Mitmenschen abhanden gekommen. Da tingeln zwei Kinder tagelang durch Berlin. Niemand nimmt sich ihnen ernsthaft an, niemand investiert ein wenig Zeit und Aufmerksamkeit – als könne diese Irrfahrt ewig weitergehen. Und natürlich könnte […]

„The Grand Budapest Hotel“ von Wes Anderson

Form und Spieltrieb Am Anfang war das Wort. Er, der namenlose Autor (Tom Wilkinson) von „The Grand Budapest Hotel“ – dem eine große Fan-Leserschaft in Erinnerung an sein literarisches Werk Hotelschlüssel an den Gedenkstein hängt – kommt zu Beginn des Filmes noch kurz zu Wort. Diese Schlüsselszene im Film baut die Brücke und den Bezugsrahmen […]

„Die geliebten Schwestern“ von Dominik Graf

Vom Gestern und Heute der Liebe Vor wenigen Jahren veröffentlichte die Soziologin Eva Illouz im Suhrkamp Verlag ein pinkes Buch mit dem etwas unglücklichen Titel ´Warum Liebe weh tut´. Auf knapp 450 Seiten beschreibt die Autorin hier jene Diskrepanz der Moderne, in der die Vorstellung der romantischen Liebe mit dem gleichzeitigen Ökonomisieren von Paarbeziehungen kollidiert. […]

„Im Namen des …“ („W imie …“/ „In The Name Of …“) von Malgoska Szumowska

Klischeefreie Nächstenliebe Adam ist ein attraktiver, geselliger und intelligenter Mann im besten Alter. Außerdem ist er Pfarrer und schwul. Ein schwieriges Thema, dem sich die polnische Regisseurin Malgoska Szumowska in ihrem Berlinale-Beitrag „In The Name Of“ angenommen hat. Zumal sie den Pfarrer in das besonders konservativ-dörfliche Polen schickt und ihn dort schwererziehbare junge Männer betreuen […]

„Die Schöne und das Biest“ von Christophe Gans

Die schöne Léa Seydoux „Es war einmal ein reicher Kaufmann, seine Lieblingstochter hieß Belle…“ Mit diesen Worten klappt Regisseur Christophe Gans („Pakt der Wölfe„) das Märchenbuch auf und führt hinein in seine Version des französischen Volksmärchen „Die Schöne und das Biest“. Schon vielfach verfilmt ─ legendär ist Cocteaus poetische Variante in Schwarzweiß von 1946, weltberühmt […]

10. achtung berlin: Made in Berlin-Brandenburg – Bester Spielfilm

Im Herzstück von achtung berlin, dem Wettbewerb, konkurrieren zwischen dem 9. und 16. April 2014 zehn Spielfilme um den new berlin film award. Wir haben uns im Programm des Festivals umgesehen und möchten euch vorab diese drei Werke ans Herz legen…

„Vic + Flo haben einen Bären gesehen“ von Denis Côté

So recht will das alles nicht zusammenpassen und das Ende bleibt ein Fragment, auf das nie hingearbeitet wurde. Côtés Beitrag eine Enttäuschung.

„Zwischen Welten“ von Feo Aladag

Uns trennen Welten Mit Bahnübergängen verhält sich es auf der Welt überall gleich: Man sollte beim Überqueren aufpassen, nicht allzu zügig fahren – aber auch nicht zu schnell. Sie trennen die Orte, manchmal die Welten. Sie eignen sich also hervorragend als Metapher. Feo Aladag bezieht sich in „Zwischen Welten“ sehr eindrücklich auf Übergänge. Ihre Helden […]

„Kreuzweg“ von Dietrich Brüggemann

Soldatin der Nächstenliebe Opferwille, Selbstlosigkeit und Unterwerfung lauten die wichtigsten Dogmen in der Gemeinde der Priesterbruderschaft St. Paulus. Um die Beständigkeit dieser Ideale nach unten abzusichern, werden die jüngsten vor ihrer Firmung – einer jugendlichen Weihe durch den Empfang des heiligen Geistes – nochmals auf die „richtigen“ Werte eingeschworen. Schließlich sichern die Indoktrinierten den Fortbestand […]

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