„Love“ („Miłość“) von Filip Dzierżawski

Dzierżawski sucht in seiner Dokumentation nicht nach dem Schuldigen für das Aus. Er ist unvoreingenommen und lässt den Mitgliedern Raum, ihre Sichtweisen zu schildern. Sie erzählen ohne Scheu über Konflikte, eigene Ängste, Schwächen und Enttäuschungen – sehr persönlich und hautnah.

„Love“ („Miłość„) ist aber auch eine Dokumentation über die polnische Jazzmusik. Die Band markierte den Beginn einer neuen stilistischen Jazzrichtung, des „Yass“. Ihre Musik ist ein Konglomerat aus klassischen Jazz-Klängen, Punk, Rockmusik und experimentellen Tönen. Miłość ist die Stimme einer Generation, die vor dem Hintergrund politischer Umbrüche ein neues Selbstbewusstsein entwickelt.

Dzierżawski fängt mit seiner Kamera den Groove ein, der sich beim gemeinsamen Musizieren in den Gesichtern der Bandmitglieder abzeichnet. Sie hören aufeinander, sind geduldig und trotz aller Differenzen schaffen sie es, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Man schließt die Augen und hört aus jeder einzelnen Note Leidenschaft heraus. Es ist Musik, die bewegt und Emotionen aufrüttelt. Alte Liebe rostet, dieser Jazz nicht.

Paulina Dudys

„Love“ („Miłość„), Regie: Filip Dzierżawski

Die Kritik von Paulina Dudys entstand im deutsch-polnischen Programm „Über Filme schreiben ist über die Welt schreiben“ für junge Journalisten und Filmkritiker.

Weitere Beiträge bei Berliner Filmfestivals:

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„Filmische Impressionen des polnischen Lebens in Deutschland„ von Agata Czamanska.
Die Filmkritik „Was, wenn es keinen Gott gibt?„ zu Pawel Pawlikowskis „Ida“ von Oliwia Blender.
„Film als Psychotrip“ von Deniz Sertkol.
Das Portrait „Der Mann für besondere Stimmungen„ über den Kameramann Jakub Kijowski von Nina Linkel.
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Die Kritik zu Anka und Wilhelm Sasnals „Huba“ („Parasite„) von Deniz Sertkol.