„Unikum“ von Csaba Monory (Okt 18)


Alkohol ist in „Unikum“ stets präsent – wie auch in unserer Gesellschaft.


Wo war der Film bislang zu sehen und wo wird er in Zukunft zu sehen sein?
Unikum“ kam in Ungarn sehr gut an und lief bei zehn verschiedenen Festivals. In Deutschland gab es zwei Festivalvorführungen (WIPE Amateurfilmfestival in Berlin und 28. Bilderbeben Kurzfilmwettbewerb in Bielefeld). Im Dezember steht ein Screening beim ZubrOFFka Festival in Polen an. Ich hoffe, dass „Unikum“ über weitere Screenings möglichst viele Leute erreichen kann, da das Publikum den Film mag. Aber es gibt einfach so viele Filme online und da ist es nicht einfach, ohne große Werbekampagne auf einen einzigen Low-Budget-Film aufmerksam zu machen.

Wie bist du zum Filmemachen gekommen?
Ich war schon immer sehr filmbegeistert. Ich war ein Statist in einigen Großproduktionen und seit 2014 übersetze ich Drehbücher für die ungarischen Synchronfassungen englischer, spanischer und deutscher Spiel- und Dokumentarfilme. Ich selbst habe im Oktober 2014 begonnen, Filme zu drehen – als ich zufällig eine versteckte alte Kirche in der Innenstadt von Budapest fand und zeitgleich auf den Einreichungsaufruf eines Architekturfilmfestivals stieß. Ich fand einen Kameramann und einen Musiker und zusammen machten wir einen lyrischen, nicht-narrativen Experimentalfilm über das Gebäude, der nicht für dieses Festival ausgewählt wurde, aber ich bin immer noch froh, dass wir es zusammengefügt haben. Jetzt – da ich darüber nachdenke – glaube ich, dass der Tod meiner Großmutter und die Trennung von meiner Freundin eine ziemlich große Rolle gespielt haben, als ich kurz nach diesen Ereignissen meinen ersten Film machen wollte.

Csaba Monory ist der Regisseur von „Unikum“. Foto: privat

Wie ist es so als Filmemacher in Berlin? Ist die Stadt ein guter Ort, um Projekte umzusetzen?
Als freischaffender Filmemacher kann ich nur sagen, dass es hier viele Künstler gibt, mit denen man zusammenarbeiten kann. Und Berlin ist eine so pulsierende Stadt, die definitiv mich und was ich mache beeinflusst. Ich hatte die Chance, Werbung und „Behind-the-Scenes“-Filme für die Bekleidungsmarke Klassen zu machen – das ist ein herausforderndes neues Feld für mich. Ich lerne viel von diese Auftragsarbeiten, bei denen ich den Kunden helfe und gleichzeitig meine eigene Filmsprache finde und entwickle. In diesem Fall in der Werbung. In Kürze werden sie das erste Modevideo, das ich für sie gemacht habe, veröffentlichen – ich bin sehr aufgeregt!

Sind neue Projekte in der Planung?
Es gibt zwei große Filmprojekte, an denen ich gerade arbeite: Eines ist eine Dokumentation über den zeitgenössischen Tänzer Ferenc Fehérs, das andere ist ein Experimentalfilm über Berlin durch eine digitale Lochkamera. Ich hoffe, bis nächsten Frühling werden beide Filme fertig sein. In der Zwischenzeit setze ich mit Begeisterung mein Fotoprojekt „Ost / Westberlin“ auf Facebook fort – Ich beobachte und erzähle eine Geschichte der Stadt, ihrer Vergangenheit und ihrer Gegenwart.

Wie bist du auf’s Open Screening gestoßen und wie war es für dich?
Ich bin über Flyer im Sputnik Kino darauf aufmerksam geworden. Ein paar Wochen ging ich hin und zeigte zwei ältere Filme, die gemischte Kritiken erhielten. „Unikum“ kam beim Publikum besser an. In jedem Fall freue ich mich über jede Gelegenheit, zu zeigen, was wir gemacht haben – das Filmemachen gibt mir einen Flow, aber ich mache diese Filme definitiv nicht für mich, um sie allein zu sehen. Ich wünsche dem Open Screening, dass es noch lange weiterbesteht, denn das bedeutet, dass es immer neue Filme gibt und ein Publikum dafür.

Open Screening im Kino Sputnik.

Open Screening im Kino Sputnik.

Das nächste Open Screening

… findet am Mittwoch, den 17. Oktober im Sputnik Kino in Kreuzberg statt.
Einlass & Filmabgabe ab 20 Uhr
Screenings ab 21 Uhr.
Mögliche Formate: Blu-ray, DVD, AVI, MPG2, MOV, MPG4 sowie alles, was der VLC-Player abspielt … und VHS.

Der Eintritt ist wie immer für Filmemacher und Publikum frei.

Mehr zum nächsten Open Screening bei Facebook und auf www.openscreening.de.
Alle Open Screening-Kurzfilme findet ihr in unserem Open Screening-Kanal!

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