Internationale Filmfestspiele Berlin
66. Berlinale: „Lao Shi“ von Johnny Ma
Wie viel Zivilcourage können wir uns leisten? Eine Traube von Menschen steht am Wegrand über einen bewusstlos am Boden liegenden jungen Mann gebeugt. Etwas abseits telefoniert ein anderer mit dem Notruf, der verspricht, schnellstmöglich Hilfe zu schicken. Der Mann, der mit seinem Taxi den Unfall mit dem Motorradfahrer provoziert hat, entscheidet sich dafür, den Verletzten […]
66. Berlinale: „Shelley“ von Ali Abbasi
Teufelsbrut Elena (Cosmina Stratan) kommt aus Rumänien und möchte in Dänemark als Haushaltshilfe bei einem Ehepaar genug Geld verdienen, um sich und ihrem Sohn Nicu in der Heimat eine Wohnung kaufen zu können. Mitten in der unberührten Natur an einem See und in der Nähe eines Waldes leben die Eheleute in einfachen Verhältnissen. Sie pflanzen […]
„Jeder stirbt für sich allein“ von Vincent Perez
Stummgeschaltet das Wort ergreifen „Es war unser Ziel, den Film auf ein internationales Niveau zu heben“, sagt Regisseur Vincent Perez bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Weltpremiere von „Jeder stirbt für sich allein“. Es ist die Antwort auf die Frage eines französischen Journalisten, warum er eine wahre Begebenheit aus der Zeit des Nazi-Regimes mit […]
Ehrenbären-Preisträger Michael Ballhaus bei den Berlinale Talents
Ein Abend mit dem Kameramann Michael Ballhaus und dem Fotografen Jim Rakete im Rahmen des Berlinale Talent Campus.
Filmkritiken zur Berlinale 2016
Die 66. Berlinale ist in vollem Gang. Damit ihr den Überblick nicht verliert, sammeln wir an dieser Stelle unsere Filmkritiken geordnet nach Sektionen…
66. Berlinale: „Shepherds and Butchers“ von Oliver Schmitz
Lizenz zum Töten Südafrika Ende der 1980er Jahre: Leon (Garion Dowds), weiß, 19 Jahre alt, steht wegen Mordes an sieben schwarzen Sportlern vor Gericht. Total verstört über die eigene Tat, an die er sich nicht mehr richtig erinnern kann, lehnt er erst jede Verteidigung ab. Ein erfahrener Anwalt und langjähriger Todesstrafegegner (gespielt vom englischen Komiker […]
66. Berlinale: „Chang Jiang Tu“ („Crosscurrent“) von Yang Chao – Silbernen Bär
„Was hält die Sonne und den Mond am Himmel?“ Nach dem Tod seines Vaters übernimmt Gao Chun (Qin Hao) das alte, verrostete Frachtschiff und macht sich mit seinem Onkel und dem jungen Matrosen von Shanghai auf den Weg nach Yibin, um dort wertvolles Fischgut abzuliefern. In einer Schachtel versteckt, entdeckt Gao Chun eine Gedichtesammlung, auf […]
66. Berlinale: „S one strane“ von Zrinko Ogresta
Vergeben, Vergessen, Verfremdet Vergangenheit und Geschichte sind niemals objektiv. Was auch immer wir einst erlebt, gefühlt oder glauben, gesehen zu haben – es hat keinen Wahrheitsanspruch. Unsere persönliche Perspektive, unsere Emotionen und unsere Reflektion im Anschluss an das Geschehene sind prägend für unsere Erinnerung. Die Verzerrung von Evidenz und Faktizität ist unausweichlich. Folglich weiß niemand, […]
66. Berlinale: „Elixir“ von Daniil Zinchenko
Der Wald vor lauter Bäumen Anzugträger stehen mit Fackeln um einen Swimmingpool. Ein Mann in weißer Kutte wird in das Becken getaucht. Das Wasser färbt sich schwarz. Etwa zu Öl? Sind Religiöse am Werk, die Regierung oder doch die Kapitalisten? Der Zweck des folterhaften Rituals bleibt unergründet. Und schon geht es ab in den Wald. […]
„Empörung“ (OT: „Indignation“) von James Schamus
Tugend braucht keine Ideale Marcus Metzner ist ein guter Junge. Freundlich, aufgeweckt, überdurchschnittlich intelligent, ehrgeizig und trotzdem bodenständig. Aus einfachen Verhältnissen stammend, haben ihn seine Eltern alles gelehrt, worauf es in dieser Welt ankommt. Was sie ihm nicht beigebracht haben, ist das Recht, unnütze Prinzipien und Regeln bewusst zu hinterfragen. Trotzdem hat Marcus seinen eigenen […]
66. Berlinale: „Uncle Howard“ von Aaron Brookner
Lücken schließen und Zeit bewahren Ein Kunstwerk, das nicht abgeschlossen ist, gibt uns Rätsel auf. Eine unvollendete Sinfonie, ein unvollendeter Roman, ein unfertiges Gemälde – sie alle stellen Fragen nach dem Wann, dem Warum und dem, was hätte sein können. Mehr noch: Unabgeschlossene Werke entbehren nicht selten einer gewissen Tragik, denn kein Künstler – vorausgesetzt, […]
66. Berlinale: „Weekends“ von Dong-ha Lee
Singen gegen Diskriminierung ‚G-Voice‘ steht für „Gay-Voice“, also in etwa „Stimme der Homosexuellen“ und ist der Name eines koreanischen Männerchors, dessen Mitglieder, selbstredend, homosexuell sind. Seit über 12 Jahren existiert die Gruppe. Die Proben finden jedes Wochenende in Seoul statt. Regelmäßig tritt der Chor an verschiedenen Orten des Landes auf. Die Mitglieder gehen unter der […]