Internationale Filmfestspiele Berlin
„Django“ von Etienne Comar
Fehlende Leidenschaft Der Gitarrist und Komponist Django Reinhardt gilt als der Begründer des Jazz in Europa und avancierte schon zu Lebzeiten zu einer Legende des Gitarrenspiels. Mit nur zwei Fingern und einem Daumen seiner Spielhand gelang ihm eine derartige Virtuosität, dass er noch heute weltweit verehrt wird. Es ist daher wenig verwunderlich, dass er auch […]
„Maudie“ von Aisling Walsh
Leben für die Malerei Maud Lewis lebte in Neufundland, Kanada, ein einfaches Leben mit ihrem Ehemann, das sie der Malerei widmete. Die irische Regisseurin Aisling Walsh schafft mit ihrer Filmbiographie das Porträt einer wahrlich außergewöhnlichen Frau, die sich dank der hervorragenden Leistung der englischen Schauspielerin Sally Hawkins dem Zuschauer regelrecht ins Herz bohrt. Im Wesentlichen […]
Interview mit Adrian Goiginger und Verena Altenberger zu „Die beste aller Welten“
Berliner Filmfestivals-Autorin Stefanie Borowsky traf Regisseur und Drehbuchautor Adrian Goiginger (“Milliardenmarsch“) und Schauspielerin und Hauptdarstellerin Verena Altenberger (“Magda macht das schon“) zu einem Gespräch über einen tapferen Abenteurer, die beste Mutter der Welt und Salzburg abseits des Glamours.
„Die beste aller Welten“ von Adrian Goiginger
Mutterliebe im Drogensumpf Der siebenjährige Adrian (Jeremy Miliker) wächst in Salzburg bei seiner Mutter Helga (Verena Altenberger) auf, die ihn über alles liebt. Dass die Wohnung der beiden meistens von Freunden der Mutter bevölkert wird, die Substanzen zu sich nehmen, von denen Adrian Abstand halten muss, ist für den Grundschüler normal. Adrian möchte später Abenteurer […]
„Amelie rennt“ von Tobias Wiemann
Amelie will mehr Die 14-jährige Berlinerin Amelie (Mia Kasalo) ist genervt: Von ihren Eltern (Susanne Bormann und Denis Moschitto), deren Trennung, von ihren Freundinnen und am allermeisten von ihrer Asthmaerkrankung, die sie einfach ignoriert. Fluchen ist Amelies Lieblingsbeschäftigung, dabei kann sie ihre Wut auf ihr ganzes Leben so schön herauslassen – und das gibt ihr […]
„Untitled“ von Michael Glawogger und Monika Willi
Ein faszinierendes Dokument Der Österreicher Michael Glawogger war bekannt für seine Spielfilme, etwa das Drama „Slumming“ (2006), das seine Weltpremiere bei der Berlinale 2006 feierte, aber auch seine Dokumentarfilme waren auf internationalen Filmfestivals große Erfolge. So gewann er 2011 für „Whore’s Glory“ den Spezialpreis der Jury in der Reihe Orizzonti bei den Internationalen Filmfestspielen von […]
„Victoria“ von Sebastian Schipper
Der Film reißt von Beginn an mit und lässt bis zum Schluss nicht wirklich los.
„The Party“ von Sally Potter
Bourgeoises Gemetzel Mit der Instrumentalversion von „Jerusalem“ – der neben „God save the Queen“ bestehenden heimlichen zweiten Nationalhymne der Briten, die aus einem Gedicht William Blakes hervorging – stellt Sally Potter („The Tango Lesson“, „Ginger & Rosa“) gleich zu Beginn ihrem Film einen subtilen Kommentar auf die Gegenwart voran: England befinde sich in sehnsüchtiger Erwartung […]
„Wilde Maus“ von Josef Hader
Das Leben ist eine Achterbahn Im Wettbewerb der 2017er Berlinale läuft im Rennen um die begehrten Bären und gleichzeitig für den Preis des besten Erstlingsfilms Josef Haders „Wilde Maus„. Nachdem er auf eine lange Karriere als Kabarettist und Schauspieler, insbesondere in der Rolle des Ermittlers Brenner aus den Wolf Haas-Romanen und den Verfilmungen von Wolfgang […]
„Die andere Seite der Hoffnung“ (OT: „Toivon tuolla puolen“) von Aki Kaurismäki
Komplementärfarben der Menschlichkeit Helsinki in Finnland, zwei Schauplätze. Wikström, ein in die Jahre gekommener Hemden- und Krawattenvertreter trennt sich wortlos von seiner trinkenden Frau und startet mit einem nicht ganz unbedeutenden Pokergewinn noch einmal ganz neu – als Wirt eines heruntergekommenen Restaurants. Der junge Syrer Khaled gelangt als blinder Passagier auf einem Transportschiff nach Finnland. […]
„Innen Leben“ (OT: „Insyriated“) von Philippe Van Leeuw
Mutter Courage Im Badezimmer stehen die Zahnbürsten in Reih und Glied, den Esstisch bedeckt ein weißes Tischtuch, die Wände eines Kinderzimmers sind mit Dave Matthews Postern und russischen Astronautenträumen plakatiert, ein Mädchen sitzt knutschend mit ihrem Freund in einem der vielen Schlafzimmer und im Wohnzimmer macht der Großvater mit dem Jüngsten Hausaufgaben. Durch die Betonvergitterung […]
„Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes“ von Julian Radlmaier
Auf den Hund gekommen Weil er keine Drehbuchförderung bekommt, legt das Arbeitsamt dem jungen Regisseur nahe, sich unter die Erntehelfer auf einer Apfelbaumplantage zu mischen und nützlich zu machen. Um vor seinen Freunden nicht schlecht dazustehen und seiner Flamme zu imponieren, erklärt er die Situation zur Recherche für seinen neuen Film. Spontan schließt sich ihm […]