Festivalberichte

Ihr sucht Ankündigungen und Festivalberichte zu und über Berliner/ Brandenburger Festivals? Dann seid ihr hier richtig.

achtung berlin 2011: Gedanken zur Musik- Retrospektive

In Zeiten, in denen sich so etwas wie Szenezugehörigkeit als vestimentärer Schnick-Schnack entpuppt, erübrigt es sich die Überlebenden zu zählen. Es ist jedoch interessant, was diese Überlebenden berichten. Was bewegte sie, was trieb sie (vor)an? Arbeitet man ihr Leben dokumentarisch auf, stellt man fest, dass ihr Werk, Leben und Menschen viel tiefer beeinflussten, als der flüchtige Blick es wohl erahnen mochte. Gering geschätzt, aber von der Öffentlichkeit erkannt, begnügte man sich damit zu herrschen, ohne im Wesen verstanden zu sein.

achtung Berlin 2011: Festivalbericht

Im November 1964 fand im Berliner Friedrichstadtpalast die zwölfte Ausgabe des "Amiga Cocktail" statt, eine Musik-Revue der staatlichen Plattenfirma Amiga, live übertragen. Neben bekannten Schlagersänger traten hier auch ostdeutsche "Beat"-Bands wie die Sputnicks und das Franke Echo Quintett auf. Es sollte die letzte Live-Übertragung dieses Formats sein, denn während die Stars der Schlagerszene mit zurückhaltenem Beifall gewürdigt wurden, kochte der Saal, als das Franke Echo Quintett spielte.

Türkische Filmwoche: Festivalbericht

Chaos um die Plätze, gleich am Eröffnungsabend. Viele sind zur Gala in das Cinema Paris gekommen und suchen im Parkett aufgeregt nach freien Plätzen. Stau in den Gängen. Doch die Veranstalter verhelfen mit unglaublich guter Laune und Geduld jedem zu einem Platz. Lediglich im 1. Stock konnte man schon früh zwei echte Berliner nörgeln hören, die über die "schlechte Organisation" meckerten, weil die Türen zum Rang nicht schon 30 Minuten vor Einlass geöffnet wurden.

Achtung Berlin 2011: Auf halber Strecke

Ist ein Glas bei einer Füllmenge von fünfzig Prozent halbvoll oder halbleer? Die Sichtweise macht den Unterschied. Aus psychologischer Perspektive könnte man auch sagen, hinter halbleer verbirgt sich eine pessimistische Grundhaltung des Betrachters. Als halbvoll dagegen betrachtet der Optimist sein Glas. Im Fall von achtung berlin lohnt sich die letztere Perspektive, denn der diesjährige Jahrgang mit seinen knapp 80 Spiel- und Dokumentarfilmen ist ein starker, wie die Filme der Brüder Laas ("Frontalwatte", "Papa Gold") und Richard Wilhelmers ("Adams Ende") oder Ivette Löckers "Nachtschichten" zeigen.

Festivalbericht: 1. Musik-Film-Marathon

Die schönste Frühjahreswoche haben die Organisatoren Helma Schleif und Andreas Malliaris ausgewählt, um den ersten Musik-Film-Marathon in das Orbit der Berliner Filmfestivals zu schießen. Der Lenz ist da, der Lenz ist da und hat auch unsere graue Hauptstadt erreicht. Vor der Charlottenburger Kurbel wird das Bier auf den hölzernen Zierbänken eingenommen, die Nächte sind lau, das alte Berlin ist grün und die Lettern des Kinos beleuchten den Meyerinckplatz.

Festivalbericht 2011 – Pop ist betrügende Geschichte

Pop ist betrügende Geschichte. Seit über sechs Dekaden bevölkern sie unsere Gehörgänge, zieren unsere Wände, stellen unsere Jugenderinnerungen und prägen uns für das gesamte Leben – Rockmusiker. Sie sagen der Gesellschaft die Wahrheit auf den Kopf zu, indem sie uns vorführen, was ihnen unausgesprochen zu Füßen liegt. Schließlich treiben sie es auf die Spitze: Ausbeutung, Konkurrenz, Glanz und Macht gewonnen anscheinend ohne Arbeit, zerronnen im abrupten Fall.

Deutscher Filmpreis: „Vincent will Meer“ räumt ab

"Vincent will Meer" ist der große Gewinner des Deutschen Filmpreises und kann für sich die Trophäe als Bester Film und bester männlicher Hauptdarsteller verbuchen. Aber auch "Drei" und "Poll" wurden gleich mehrfach mit den Lola-Statuen ausgezeichnet.

11mm 2011: Festivalbericht

Frauenfußball und Fußballkultur ergeht es im Verhältnis zur dominierenden Herrenvariante ganz ähnlich: Beide zarten Pflanzen gedeihen im großen Schatten immer besser. Dies bewies zwischen 25. und 30. März das 8. Internationale Fußballfilmfestival 11mm in Berlin. Das Filmfestival, welches im Anschluss ans Heimspiel in Berlin im Rahmen des DFB-Kulturprogramms die Spielorte der Frauen-WM bereist, widmet dem Subgenre Frauenfußballfilm eine eigene Reihe ...

Herr der Entscheidung: Ein „Shoot & Run“- Bericht

Ein guter Filmwettbewerb muss in seinen sozialen Netzwerken den Spagat zwischen Sympathie und Anspruch, zwischen Kritiker- und Massengeschmack gekonnt umsetzen. Ein guter Jurior hat stets schlechte Laune und teilt sie gerne mit seinen Mitmenschen. Nun ja, nicht ganz … aber um Unabhängigkeit sollte er sich schon bemühen.

Festivalbericht 15. Videonale

Finger weg von Trickblenden. Das ist so ziemlich das Allererste, was man beim Schnitt eines Filmes erlernt: Keine lustigen Dreiecke, Vierecke oder Kreise oder was die heimische Video-Schnitt-Software sonst noch so anbieten mag. Ansonsten wird es sehr schnell sehr peinlich.

Festivalbericht: Directors Lounge 2011

Zu groß, zu klein oder völlig falsch abgesteckt - das Problem eines Festivals wird wohl immer der des Rahmens sein. Veranstalten ist halt eben mehr, als nur irgendeinen Raum zur Verfügung zu stellen. Unter diesem Gesichtspunkt ist es beachtlich, dass der Künstler als Subjekt modellhaft agiert.

61. Berlinale: Bärenlese

Die Würfel sind gefallen und die Bären vergeben, die meisten Journalisten wieder glücklich zuhause gelandet und die Koffer ausgepackt. Endlich Zeit also, um einiges an schmutziger Wäsche zu waschen – was mancherorts nicht nur für die verschwitzten Blusen und Hemden der Damen und Herren von der schreibenden Zunft gilt.

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