Filmkritik

„Who Am I – Kein System ist Sicher“ von Baran Bo Odar

 Im Bilderrausch des Darknet Benjamin (Tom Schilling) hat Mist gebaut. Wobei Mist wohl etwas untertrieben ist, schließlich sitzt er gerade im Verhörraum von Europol und wird von der Cybercrime-Ermittlerin Hanne Lindberg (Trine Dryholm) befragt. Benjamin wird vorgeworfen, Teil einer internationalen Organisation zu sein, die in Kontakt mit der russischen Cyber-Mafia steht. Er hat sensible Daten […]

„Spirit Berlin“ von Kordula Hildebrandt

Sinnsuche in Europas spiritueller Hauptstadt Er schreit, er tanzt, er ruht, er schweigt. Stephan Ziller ist auf Sinnsuche und lässt sich dabei von der Kamera begleiten. Für die Dokumentation „Spirit Berlin“ testet der junge Schauspieler sich durch das spirituelle Angebot, das die Hauptstadt ihm bietet. Ist er anfangs noch nicht überzeugt – „Nee, für mich […]

„Risse im Beton“ von Umut Daǧ

Kämpfen gegen das Verrohen Zwischen Schämen und Fremdschämen besteht auch beim Filmeschauen ein großer Unterschied. Wer sich im Kino fremdschämt, nimmt dem Film seine Geschichte nicht ab. Peinliche Dialoge, unpassende Wendepunkte im Plot oder hölzerne Figuren sorgen dann für ein Gefühl, als hätte man nachts versehentlich in die Wiederholung der gefakten Realitysoaps von RTL reingezappt. […]

„Boris“ von Frederik Bösing (Sep14)

An jedem dritten Mittwoch im Monat können Filmemacher ihre Kurzfilme – ohne Anmeldung, ohne Vorauswahl, ohne Jury – beim Open Screening im Sputnik Kino Kreuzberg präsentieren und jeweils nach der Vorführung mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Unerwünschte Inhalte können vom Publikum mit mehrheitlich gezogener roter Karte gestoppt werden. Das Ganze ist somit so etwas […]

„Schönefeld Boulevard“ von Sylke Enders

Eine Frage der Haltung Schon Rainald Grebe stellte treffend fest: „Es gibt Länder, wo richtig was los ist. Und es gibt Brandenburg.“ Leider betrifft das, trotz ihrer geografischen Nähe zur Hauptstadt, auch die Gemeinde Schönefeld. Hier ist nämlich genauso wenig los wie im restlichen Brandenburg. Daran ändert auch der geplante BER-Flughafen nicht viel, der – […]

„Maps to the Stars“ von David Cronenberg

Hollywood Babylon Bereits die Titelsequenz weist auf die Doppeldeutigkeit des Spiels hin. Der Vorspann wird über einer tiefblauen Sternenkarte eingeblendet, auf der die Straßennamen Hollywoods eingezeichnet sind. Mit „Maps to the Stars“ beschreibt der kanadische Regisseur David Cronenberg nicht nur die fantastische Aura der Traumfabrik, sondern auch die desillusionierende Realität der Straßenkarten, die den Besuchern […]

shorts attack September 2014: Kriegsspiele!

„Standing Up For Freedom“ von Carlos Lascano Der Imagefilm von Amnesty International zeigt in bedrückenden, animierten Bildern, den stetigen und offenbar nie enden wollenden Kampf für Freiheit und gegen Krieg. Der Kurzfilm vom argentinischen Filmemacher Carlos Lascano reiht kaum zu ertragende Grausamkeiten aneinander und entlässt seine Zuschauer doch mit einem Hoffnungsschimmer. Die Animation ist in […]

„Ohne dich“ von Alexandre Powelz

Dem Verlust in die Augen schauen „Ohne dich“ – zwei Worte, die eine neue Zeitordnung bedeuten. In diesem Satzbaustein steckt zeitgleich die positive Behauptung einer emanzipatorischen Zäsur und die Unmöglichkeit, die danach vergehende Zeit als wirkliche Lebenszeit aufzuwerten. Alexandre Powelz’ Film schöpft dieses Deutungspotential voll aus, obwohl er seine Geschichte mitten im Verlust ansiedelt – […]

„Heli“ von Amat Escalante

Die totale Willkür Irgendwo am Stadtrand Mexikos. Hier wohnt Heli (Armando Espitia) mit seiner Frau, seinem Baby, seiner 12-jährigen Schwester Estela (Andrea Vergara) und seinem Vater in einem bescheidenen Haus mit zwei Zimmern. In einer Gegend, die von öder Landschaft, korrupter Polizei, Drogenhandel und einer überall spürbaren Tristesse geprägt ist, versucht der junge Mexikaner seine […]

„These Final Hours“ von Zak Hilditch

Sehenden Auges in die Katastrophe Die Welt geht unter, in wenigen Stunden. Australien bleiben Momente, ehe alles vorüber ist. Die Totgeweihten blicken der Katastrophe entgegen und nähern sich ihrem triebgesteuerten Urzustand an, Vernunft setzt aus, Konventionen verpuffen. Jeder tut und lässt, was er will – Anarchie. Eben noch hat James mit seiner Geliebten Zoe geschlafen, […]

„The Rover“ von David Michôd

Die große Stärke von "The Rover" ist die Gestaltung des filmischen Raums. David Michôd erforscht die nihilistische und trostlose Welt seiner Zukunftsvision auf visuelle Weise. Die Informationen, welche wir über die Handlung und Figuren erhalten, sind dabei eher spärlich gesät.

„Diplomatie“ von Volker Schlöndorff

Paris ist 1944 dem Untergang geweiht. Hitler erteilt seinem General Choltitz den Befehl, die Stadt zu zerstören. Regisseur Volker Schlöndorff geht in "Diplomatie" der Frage nach, was den Soldaten zur Befehlsverweigerung bewogen haben könnte.

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