Filmreihen
Komische Filmnacht: „Top Floor Left Wing“
Wenn es ein Möbelstück gibt, das zu Recht als äußerst französisch gilt, dann ist es die Barrikade. Abgeleitet vom französischen Wort für Fässer (barriques), entfaltet sich in Angelo Ciancis "Dernier étage gauche gauche" ("Top Floor Left Wing") eine wendungsreiche Geschichte zwischen drei Männern, die in den berühmt-berüchtigten Banlieues aufeinandertreffen.
Retrospektive: „Chaplin Complete“ im Babylon Mitte
Vom 15. Juli bis 7. August veranstaltet das Kino Babylon Mitte seine zweite Ausgabe des Stummfilmfestivals Berlin-Babylon, die in diesem Jahr dem großen Mimen und ersten Weltstar des Kinos, Charlie Chaplin, gewidmet ist. Anlass ist ein Jahrestag, der sich 2011 zum 80. Mal jährt: 1931 kam Charlie Chaplin kurz vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten nach Berlin, um für seinen neuen Film "City Lights" zu werben.
„Chaplin Complete“: Interview mit Geraldine Chaplin
Ab 15. Juli präsentiert das Kino Babylon die Charlie Chaplin Retrospektive “Chaplin Complete“, die erstmals all seine 80 Filme umfasst. Tochter und Schauspiellegende Geraldine Chaplin im Gespräch über das beispiellose Schaffen ihres Vaters, der nichts weniger, als ihr “Held war”.
François Truffaut Retrospektive im Lichtblick
Vom 14. Juli bis 3. August zeigt das Lichtblick-Kino die Retrospektive eines der bekanntesten Schlüsselkinder der Welt: François Truffaut. 14 Filme des Nouvelle Vague-Begründers stehen für das großartige Schaffen des Regisseurs.
Werner Herzog Werkschau im Zeughauskino
Während in Frankreich und in den USA Werner Herzogs aktuelle Filme beachtet und leidenschaftlich diskutiert werden, finden in Deutschland nur wenige Filme den Weg auf die Kinoleinwand. Und wo im Ausland Herzog neu entdeckt wird und sich ein junges Publikum für dessen frühe Filme interessiert, steht eine Neubewertung von Herzogs Werk hierzulande nach wie vor aus.
Retrospektive: Alfred Hitchcock im Babylon Mitte
Geschickte Verknüpfungen aus Sex, Suspense und einem rabenschwarzen Humor. Trockene, eloquente Dialoge und Protagonisten, die entweder aus moralischer Inkontinenz heraus abscheuliche Stümpereien begehen oder völlig unschuldig in ein Netz aus Intrigen fallen. Vom 17. Juni bis 14. Juli lädt das Babylon Mitte zum stilsicheren Totschlag in die große Hitchcock-Retrospektive.
Filmreihe: Carl Andersen in den Tilsiter Lichtspielen
Der österreichische Berlin-und Beziehungs-Filmemacher Carl Andersen ("Mondo Weirdo", 1990) hatte in seinen letzten Filmen mit einem immer kleineren Budget und immer größeren Fertigstellungsproblemen zu kämpfen. Sein bislang letzter Film, die filmische Collage einer glücklosen Dreiecksbeziehung "Chien Fuck!", gedreht 2006, wurde erst 2008 aufgeführt.
Filmreihe: “Zur Geschichte des Western-Genres” im Arsenal
Das Mißfallen des Einzelnen in einer Welt der Etikette, des seralisierten Alltags und die Einsicht, dass wenig auf der Welt von wirklicher Bedeutung ist, rufen uns ein Genre ins Gedächtnis, dass seit einiger Zeit ein kleines Revival feiert - der Western. Gut 50 Jahre machte er rund ein Viertel aller in Hollywood entstandener Filme aus. Nun beschert uns das Kino Arsenal vom 8. Juni bis 31. Juli ein üppiges Potpourri der wichtigsten Streifen aus dem cineastischen Raum, dessen räumliche Determinanten einzig die Staub- und die Blutwolke stellen. Der Filmkritiker Bert Rebhandl wird am 8.Juni das Programm mit Howard Hawks Genreklassiker "Rio Bravo" eröffnen.
Shorts Attack im Juni
Massengymnastik im freien Fall, 15 000 Fotos zu einem Flugfilm montiert, eine Kuh, die hängend (wie ringend) nach Freunden sucht und darüber hinaus die erste Landung von Menschen auf dem Mars: Diesmal widmet sich Shorts Attack dem "Traum vom Fliegen" in seinen unterschiedlichsten Facetten.
Filmreihe: „Die Kunst der Lichtgestaltung“ im Arsenal
Das Scharnier zwischen den Visionen eines Filmschaffenden und den Bedürfnissen eines Zuschauers nennt man Film. Ein Film ist ein konstruierter Lichtfluss, der gegen eine Wand geworfen, Fantasien materialisiert und die eigenen Bedürfnisse in einen Konsensstrom führt. Er ist bis zu einem gewissen Grade konservativ, doch skeptisch gegen alles Veraltende, bis zu einem gewissen Grade fortschrittlich, doch viel zu sehr Erbe, um zu radikalen Versuchen zwecks allgemeiner Weltverbesserung zu neigen.
„The Red Chapel“ in der Komischen Filmnacht
Inkognito zu reisen, birgt ein gewisses Gefahrenpotenzial. Besonders dann, wenn die Reise in ein Land geht, welches im Ranking der sympathischsten Domiziele weltweit nicht unbedingt auf den forderen Plätzen rangiert. Nordkorea, das restriktivste politische System der Gegenwart (mit einem Militärapparat, der seines Gleichen sucht), ist dennoch Reiseziel des unlustigen Duos "The Red Chapel" (benannt nach "Die rote Kapelle", eine deutsche Widerstandgruppe gegen das NS-Regime) und ihrem ganz persönlichen Leader Mads Brügger.
Shorts Attack: „Helden der Arbeit“
Der Erfindungsreichtum und die Widerstandskraft ein Leben ohne eigentliche Erwerbstätigkeit zu fristen, muss enorm sein, denn genau genommen verzichtet man auf Endlichkeit und Struktur. Ihr gegenüber steht das Planvermögen und die Durchsetzungskraft, um ein Leben in Erwerbstätigkeit zu meistern. Beide stellen das Soziale. Der Repräsentant des Sozialen im Alltag ist der Held. Er übt die Gewalt außerhalb dieses Raumes aus und übersetzt sie gleichzeitig in eine Sprache. Die Manifestation dieser Sprache ist wiederum die Erzählung. Ihre charakteristische Doppelstruktur ist Triumph und Tragik.