Filmkritik

„Mein Leben als Zucchini“ von Claude Barras

Was uns Kinder lehren Die Animation „Mein Leben als Zucchini“ (OT: „Ma vie de courgette„) des französischsprachigen Schweizers Claude Barras erregte 2016 in Cannes große Aufmerksamkeit. Seitdem heimste der Film mehrere Preise ein, wurde zum Europäischen Animationsfilm 2016 gekürt und war bei den Golden Globes in mehreren Kategorien nominiert unter anderem für die beste Musik, […]

„Loving“ von Jeff Nichols

Von Liebe und Leben Es ist Winter. Richard sitzt auf seiner Terrasse und zündet sich eine Zigarette an. In seinem Gesicht sind die Strapazen der letzten Jahre sichtlich zu erkennen. Ein Mann im Anzug tritt auf die Terrasse und fragt ihn, was er den obersten Richtern am Bundesgericht noch sagen möchte. Richard hält kurz inne […]

„Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes“ von Julian Radlmaier

Auf den Hund gekommen Weil er keine Drehbuchförderung bekommt, legt das Arbeitsamt dem jungen Regisseur nahe, sich unter die Erntehelfer auf einer Apfelbaumplantage zu mischen und nützlich zu machen. Um vor seinen Freunden nicht schlecht dazustehen und seiner Flamme zu imponieren, erklärt er die Situation zur Recherche für seinen neuen Film. Spontan schließt sich ihm […]

„The Dinner“ von Oren Moverman

Karten auf den Tisch Schon unter normalen Umständen legt Paul wenig Wert auf ein Abendessen mit seinem Bruder und dessen Frau, doch der aktuelle Anlass sorgt noch viel mehr für Unwohlsein. Zwischen teurem Wein und exklusiven Speisen gilt es nämlich, über die jeweiligen Kinder zu sprechen, die sich eines Verbrechens schuldig gemacht haben. Die Brüder […]

„Kills on wheels“ (OT: „Tiszta szívvel“) von Atilla Till

Gangster im Rollstuhl Nachdem „Kill on wheels“ des ungarischen Regisseurs Atilla Till beim Filmfestival Cottbus seine Premiere feierte und den FIPRESCI-Preis gewann, wurde er während der zweiten Ausgabe des South East European Film Festivals in Berlin gezeigt und sicherte sich hier den Hauptpreis. Die Action-Tragikomödie des Ungars Atilla Till überzeugt insbesondere durch ihren schwarzen Humor. […]

„T2 – Trainspotting“ von Danny Boyle

„Don’t Look Back in Anger“ Mitte der Neunziger Jahre: Mark Renton, der einzige aus der legendären schottischen Druffi-Clique um Sick Boy, der es wirklich weg von den Drogen geschafft hat, macht sich nach einem dicken Heroin-Deal mit einem Koffer voller Geld davon und lässt seine drei Kumpels in einem Hotel in London zurück. Zwanzig Jahre […]

„Shin Godzilla“ von Hideaki Anno und Shinji Higuchi

Der Mensch ist gefährlicher als jedes Monster Seit  seinem ersten Auftritt 1954 feierte das Monster japanischer Abstammung in zahlreichen, 29 Verfilmungen seinen Einzug in die Bucht von Tokio, die es  stampfend und feuerspuckend regelmäßig und buchstäblich dem Grundboden gleichmachte. Die aktuelle Interpretation des überdimensionierten, wütenden Godzilla feierte seine Premiere bereits im letzten Jahr und heimste […]

Old Gold: „Boy and Bicycle“ (1965) von Ridley Scott

Mit der Kurzfilmreihe „Old Gold“ geht Berliner Filmfestivals im Netz auf Spurensuche. Wir zeigen euch Frühwerke von wichtige Filmemachern und Filmemacherinnen, in denen sich häufig deren Genie erkennen lässt. Los geht es mit dem großen Ridley Scott, der aktuell mit „Alien: Covenant“ in den Kinos zu bestaunen ist. Der englische Regisseur Ridley Scott (geb. 1937) […]

Cannes 2017: „Aus dem Nichts“ von Fatih Akin

Aus dem Nichts zerbricht Katjas Leben: Ihr Mann und ihr Sohn sterben bei einem Bombenanschlag. Die Polizei fasst zwei Verdächtige: Ein junges Neo-Nazi-Paar. Katja will Gerechtigkeit – für sie gibt es keine Alternative. „Mich interessiert die Idee von Rache“, so Fatih Akin: „Gibt es sie wirklich? Wer würde sich rächen? Wäre ich in der Lage, […]

„Gimme Danger“ von Jim Jarmusch

Ein Stück Musikgeschichte Pünktlich zu Jim Osterbergs, alias Iggy Pop, 70. Geburtstag kommt die Dokumentation „Gimme Danger“ von Jim Jarmusch ins Kino, die sich der Geschichte der „The Stooges“ widmet. Iggy Pop gilt als Kopf der Punk-Rock-Band, die zwischen 1969 und 1974 in den USA ihre Blütezeit feierte. Die vierköpfige Gruppe 18- und 19-jähriger Schulabgänger […]

Cannes 2017: „Happy End“ von Michael Haneke

Michael Hanekes „Happy End“ ist ganz sicher eines der am meisten erwarteten Werke in Cannes im Frühling 2017. Kann der Großmeister sich seine dritte Goldene Palme sichern? In Calais inszeniert Haneke ein Familiendrama mit Stars wie Isabelle Huppert, Jean-Louis Trintignant, Mathieu Kassovitz, Fantine Harduin und Franz Rogowski vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise. Neben dem Film-Plakat […]

„Berlin Syndrom“ von Cate Shortland

Berlin als Gefängnis Nach der gleichnamigen Romanvorlage von Melanie Joosten inszeniert die australische Regisseurin Cate Shortland einen Psychothriller, der in Berlin spielt und sich auf formaler Ebene auf wenige originelle Stilmittel konzentriert. Inhaltlich exerziert „Berlin Syndrom“ allerdings ein Thema durch, das im Horrorfilmfach eine Tradition hat. Der Zuschauer folgt der australischen Fotografin und Touristin Clare […]

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