Kino- und Film-Empfehlungen der Redaktion zur Berlinale 2017

38 Highlights und Insidertipps zur 67. Berlinale


Perspektive Deutsches Kino

Der neue Film von Julian Radlmaier "Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes" ist eine amüsante Politsatire © faktura film

Der neue Film von Julian Radlmaier „Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes“ ist eine amüsante Politsatire. © faktura film

Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes

Darum geht es:
Weil er keine Drehbuchförderung bekommt, legt das Arbeitsamt dem jungen Regisseur nahe, sich unter die Erntehelfer auf einer Apfelbaumplantage zu mischen und nützlich zu machen. Um vor seinen Freunden nicht schlecht dazustehen und seiner Flamme zu imponieren, erklärt er die Situation zur Recherche für seinen neuen Film. Spontan schließt sich das Mädchen ihm an, offenbar von der Tatsache geschmeichelt, dass sie die Hauptrolle übernehmen soll. Die Begegnungen, die sie vor Ort machen, bergen tatsächlich reichlich Stoff für einen Film – doch nicht unbedingt wie es sich der junge Regisseur, der einen „ästhetischen politischen“ Film machen möchte, es vorgestellt hat.

Was du zum Film wissen musst:
Julian Radlmaier schafft mit seinem Film eine intelligente Politsatire bei der jede Seite durch die Mangel genommen wird. Gleichzeitig funktioniert er auch als ironische Betrachtung des Künstlerstatus‘ in Berlin. Radlmaier spielt selbst eine der Hauptrollen im Film und beweist dadurch außergewöhnlichen Sinn für Komik. Seine Darsteller hat er insgesamt hervorragend ausgewählt, angefangen beim Duo Sancho und Hong, das weitläufig Assoziationen an historische Duos von Don Quichote und Sancho Panza über die beiden Unglücksraben von Pasolini („Uccellacci e uccellini„, 1966) und dem ungleichen Paar aus Buñuels „Die Milchstraße“ (1969). – TV

Termine bei der 67. Berlinale:
Freitag, 17. Februar, 19:30 Uhr, CinemaxX 3
Samstag, 18. Februar, 20:30 Uhr, CinemaxX 1

Helena Zengel ist "Die Tochter" im Film der jungen Regisseurin Mascha Schilinski © Fabian Gamper

Helena Zengel ist „Die Tochter“ im Film der jungen Regisseurin Mascha Schilinski. © Fabian Gamper

Die Tochter

Darum geht es:
Vor zwei Jahren im Griechenlandurlaub sagten Lucas Eltern ihrer Tochter, dass sie sich trennen. Mittlerweile ist Luca sieben, hat sich an die Situation gewöhnt und ist geübt darin, beide Elternteile auf ihre Seite zu ziehen. Ihren Papa liebt sie über alles und will ihn nicht mit der Mutter teilen. Da Lucas Mutter Geldsorgen plagen, bricht die Familie noch einmal gemeinsam nach Griechenland auf, um ihr Ferienhaus auf einer griechischen Insel zu renovieren und später zum Verkauf anbieten zu können. Als sich Lucas Eltern in Griechenland unerwartet wieder näherkommen, beginnt die eifersüchtige Luca, ihre Eltern zu manipulieren.

Was du zum Film musst:
Regisseurin und Drehbuchautorin Mascha Schilinski, Tochter einer Filmemacherin, reiste schon als Kind durch Europa. Mit „Die Tochter“ legt sie ihr Langfilmdebüt vor. Die Idee zu der Geschichte entstand auf Reisen, als sie eine Familie beobachtete: Vater und Tochter wirkten wie ein Liebespaar, während die Mutter abseits stand – ausgeschlossen von der Innigkeit zwischen Vater und Tochter. Vor der sommerlich-malerischen Kulisse einer griechischen Insel entwickelt Mascha Schilinski einen Plot aus Liebe, Eifersucht, Berechnung und gegenseitiger Abhängigkeit. – StB

Termine bei der 67. Berlinale:
Sonntag, 12. Februar, 14:00 Uhr, CinemaxX 5
Sonntag, 12. Februar, 19:30 Uhr, CinemaxX 3
Montag, 13. Februar, 12:00 Uhr, Colosseum 1
Montag, 13. Februar, 20:30 Uhr, CinemaxX 1

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19