Kino- und Film-Empfehlungen der Redaktion zur Berlinale 2017

38 Highlights und Insidertipps zur 67. Berlinale


Berlinale Classics

"Avanti Popolo" war der erste israelische Film, in dem Araber von arabischen Darstellern verkörpert wurde © Israel Film Archive / Maayan Milo

„Avanti Popolo“ war der erste israelische Film, in dem Araber von arabischen Darstellern verkörpert wurde © Israel Film Archive / Maayan Milo

Avanti Popolo

Darum geht es:
Der Sechstagekrieg von 1967 zwischen in der Sinai-Wüste geht zu Ende. Zwei ägyptische Soldaten machen sich auf den Weg nach Hause Richtung Suez-Kanal. Auf dem Weg treffen sie auf israelische Soldaten und heften sich, in ihrem betrunkenen Zustand, an sie. So verbringen die vermeintlichen Gegner eine gemeinsame Nacht am Lagerfeuer.

Was du zum Film wissen musst:
Der Film des israelischen Regisseurs Rafi Bukaee entstand 1986. Es war der erste israelische Film, in dem Araber von arabischen Schauspielern dargestellt wurden. Die Tragikkomödie spricht von der Absurdität des Krieges und gehört zu den wichtigsten Filmen des israelischen Kinos. An der diesjährigen Berlinale findet die internationale Premiere der digital restaurierten Fassung des Klassikers statt. Einer der Hauptdarsteller Salim Dau wird in Berlin zu Besuch sein. – TV

Termine bei der 67. Berlinale:
Dienstag, 14. Februar, 19:00 Uhr, CinemaxX 8 mit Gast: Salim Dau
Samstag, 18. Februar, 12:00 Uhr, Zeughauskino

NATIVe 2017 – A Journey into Indigineous Cinema

Alethea Arnaquq-Baril in ihrem sehr persönlichen Film "Angry Inuit" in der Sektion NATIVe © National Film Board of Canada

Alethea Arnaquq-Baril in ihrem sehr persönlichen Film „Angry Inuit“ in der Sektion NATIVe. © National Film Board of Canada

Angry Inuk

Darum geht es:
Mit jahrzehntelangem lauten Protest und zahllosen prominenten Unterstützern haben es Tierschutz- und Umweltaktivistengruppen wie Greenpeace oder Sea Shepherd geschafft, bis heute ein einseitiges und inzwischen überkommenes Image von einer blutrünstigen und industriell ausbeuterischen Robbenjagd zu prägen. Zu ihren Erfolgen zählen das 1983 in Kraft getretene Einfuhrverbot für aus Sattelrobben- und Klappmützenrobbenjungtieren hergestellte Waren und das 2009 durch die EU erlassene Handelsverbot für Robbenfelle und -produkte. Über die Zerstörung der Kultur und wirtschaftlichen Grundlage für die Ureinwohner Grönlands ist dagegen bis heute nur wenig bekannt. Ihrem leisen Protest gibt Regisseurin Alethea Arnaquq-Baril ein Gesicht und eine Stimme.

Was du zum Film wissen musst:
Alethea Arnaquq-Barils Dokumentation zählt wohl zu den persönlichsten Filmen im NATIVe-Programm. Ihren Fokus richtet sie ausnahmslos auf die Perspektive der Inuit, ihre Geschichte und Kultur und die Auswirkungen der wirtschaftlichen Restriktionen auf die Inuit-Gemeinden. Den Zuschauer, der sich meist mit den oft nur schwer auszumachenden Fakten nicht auskennt, die im Internet noch immer maßgeblich vom einseitigen und wenig differenzierten Blick der Tierschutzorganisationen dominiert werden, fordert sie gelegentlich provozierend heraus. Echtes Zuhören und das eigene Wissen infrage stellen ist bei dieser Dokumentation oberste Pflicht. Zur Premiere des Filmes ist die Filmemacherin in Berlin anwesend. – SuT

Termine bei der 67. Berlinale:
Sonntag, 12. Februar, 22:00 Uhr, CineStar IMAX
Dienstag, 14. Februar, 13:00 Uhr, Cubix 8
Freitag, 17. Februar, 21:00 Uhr, EISZEIT Kino

Kulinarisches Kino

Am Set der Netflix-Dokumentarserie "Chef's Table" mit Spitzenkoch Tim Raue am 12.04.16 in Berlin. / © Tobias Koch, Netflix 2017

Am Set der Netflix-Dokumentarserie „Chef’s Table“ mit Spitzenkoch Tim Raue am 12.04.16 in Berlin. / © Tobias Koch, Netflix 2017

Chef’s Table – Tim Raue/Jeong Kwang

Darum geht es:
Zwei getrennte Beiträge mit ähnlicher Struktur und Form widmen sich zwei sehr unterschiedlichen Köchen. Der eine, Tim Raue, verkörpert den perfekten Draufgängertypen, der sich von der Berliner Straße in die erste Liga der internationalen Köche hochgearbeitet hat. Die andere, Jeong Kwan, ist eine buddhistische Nonne, die seit ihrem 17. Lebensjahr in einem Kloster im Einklang mit der Natur, Essen für den Geist und die Seele zubereitet.

Was du zum Film wissen musst:
Die beiden 48 beziehungsweise 58 Minuten langen Dokumentarfilme wurden von Netflix produziert. Die Sektion Kulinarisches Kino liegt Berlinale-Direktor Kosslick besonders zu Herzen. Während der Berlinale wird die erste Vorführung der Filme von einem 5-Gänge-Menü unter dem Titel „Ying und Yang“ begleitet, das beide Köchen gemeinsam gestalten. – TV

Termine bei der 67. Berlinale:
Dienstag, 14. Februar, 19:30-23:30 Uhr, Martin Gropius-Bau Cinema
Mittwoch, 15. Februar, 19:00 Uhr, CineStar IMAX

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