Kino- und Film-Empfehlungen der Redaktion zur Berlinale 2017

38 Highlights und Insidertipps zur 67. Berlinale


Velvet Creative Office © Internationale Filmfestspiele Berlin

Velvet Creative Office © Internationale Filmfestspiele Berlin

„Ein Gespenst geht um – nicht nur in Europa: Ratlosigkeit als Folge des offensichtlichen Scheiterns der großen Utopien und der Entzauberung der globalisierten Welt“, das sei der aktuelle Status quo, stellt Festivaldirektor Dieter Kosslick fest und zitiert eine Textzeile Wolf Biermanns: „Du, laß dich nicht verbittern in dieser bittren Zeit. […] Du kannst nicht untertauchen, du brauchst uns und wir brauchen grad deine Heiterkeit.“ Und so erwartet das Publikum ein „lebensbejahendes Programm“, das von allen Seiten mit den Themen Mut, Zuversicht und Humor dem Übel in jeder Form zu begegnen versucht. Unter den Filmemachern, die nach Berlin zurückkehren, finden sich unter anderen Sally Potter, Aki Kaurismäki, Marcelo Gomes, Volker Schlöndorf, Altmeister Sangsoo Hong und Thomas Arslan.

2017 eröffnet das Regiedebüt „Django“ des französischen Produzenten und Drehbuchautoren Etienne Comar die Berlinale. Cormar machte sich unter anderem mit Filmen wie „Von Menschen und Göttern“ und „My King“ einen Namen. Der Film ist eine Hommage an den legendären Jazz- und Swinggitarristen Django Reinhardt und erzählt die Geschichte seiner Flucht vor den Nazis aus dem Paris der 1940er Jahre. Der Film macht den Anfang von 24 Wettbewerbsfilmen, von denen 18 um den Goldenen und Silbernen Bären konkurrieren werden. Darunter eine Auswahl zu treffen, wird keine leichte Aufgabe für die diesjährige Jury, bestehend aus dem Jurypräsidenten und Regisseur Paul Verhoeven, der tunesischen Produzentin Dora Bouchoucha Fourati („Hedi„), dem gefeierten Installationskünstler Olafur Eliasson, den Schauspielern Maggie Gyllenhaal („Stranger Than Fiction„), Julia Jentsch („24 Wochen„) und Diego Luna („Rogue One: A Star Wars Story„) sowie dem aus China stammenden Regisseur und Drehbuchautor Wan Quan’an.

399 Filme aus 72 Ländern warten in insgesamt 923 Vorführungen auf passionierte Cineasten. Damit in der Fülle nicht der Überblick verloren geht, gibt es von uns eine erste Orientierung. 38 Filmtipps der Redaktion, sortiert nach Sektionen…

Seite 1 bis 3 Wettbewerb
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Seiten 12 bis 14 Perspektive deutsches Kino
Seiten 14 bis 18 Generation
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Wettbewerb

Der chinesische Regisseur Liu Jian präsentiert seinen zweiten Anitmationsfilm "Hao ji le" im Wettbewerb der 67. Berlinale © Berlinale

Der chinesische Regisseur Liu Jian präsentiert seinen zweiten Anitmationsfilm „Hao ji le“ im Wettbewerb der 67. Berlinale. © Berlinale

Hao Ji Le (Have a Nice Day / Einen schönen Tag noch)

Darum geht es:
Eine Tasche mit einer Million Yuan, irgendwo in China. Sie verknüpft die Schicksale der Menschen, die sie zu fassen kriegen und bindet sie auf blutige Art und Weise aneinander. Es sind Menschen aus allen sozialen Schichten, die sich an ihr festhalten: Männer und Frauen, erschöpft vom täglichen Kampf ums Überleben, aber auch Gangsterbosse und Auftragskiller. „Hao Ji Le“ ist das bitterböse Bild einer sich an vergangenen Idealen festklammernden und langsam daran erstickenden Gesellschaft, deren Versprechungen von glänzenden Zukünften für die Meisten jedoch jetzt schon gescheitert sind.

Was du zum Film wissen musst:
Der Regisseur und Zeichner Liu Jian ist bekannt für seinen reduzierten Realismus und klaren Zeichenstil. Sein Animationsfilm „Piercing I„, der komplett ohne staatliche Unterstützung entstanden ist und somit als der erste unabhängig produzierte Animationsfilm Chinas gilt, feierte 2010 auf dem internationalen Animationsfilmfestival in Annecy seine Premiere und gewann zahlreiche Preise. „Hao Ji Le“ ist sein zweiter animierter Langspielfilm. – TB

Termine bei der 67. Berlinale:
Freitag, 17. Februar, 16:00 Uhr, Berlinale Palast
Samstag, 18. Februar, 09:30 Uhr, Friedrichstadt-Palast
Samstag, 18. Februar, 12:45 Uhr, Haus der Berliner Festspiele
Samstag, 18. Februar, 22:30 Uhr, International
Sonntag, 19. Februar, 10:00 Uhr, Haus der Berliner Festspiele

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