Weihnachten im Film oder Weihnachten mit Film: Die Lieblinge der Redaktion


DIE REISE NACH TOKYO

Die Weihnachtszeit ist eine Zeit für Traditionen und hinsichtlich gemütlicher Unterhaltung für den ein oder anderen Weihnachtsklassiker. Oft sind das auch mal tragischere Stoffe, die auf das Besinnen von Werten, aber auch an die Sentimentalität der Zuschauer*innen abzielen.

DIE REISE NACH TOKYO (OT: TOKYO MONOGATARI) von Yasujirō Ozu ist vielleicht kein Weihnachtsklassiker, aber ein Film, der durch seine melodramatischen Töne und die Geschichte eines alternden Ehepaars sehr gut in eine Zeit passt, die man meist im Kreis der Familie verbringt. Ozus Meisterwerk erzählt von einer sich ändernden Zeit: Die Kinder vom Ehepaar Shukichi (Chishū Ryū) und Tomi Hirayama (Chieko Higashiyama) sind erwachsen und wohnen weit weg. Nur die jüngste Tochter Kyōko (Kyōko Kagawa) lebt noch bei ihren Eltern. Als diese beschließen, ihre Kinder zu besuchen, wird schnell klar, dass für sie kein Platz mehr im Leben der eigenen Kinder zu sein scheint. Einzig die Witwe des verstorbenen Sohnes Noriko (Setsuko Hara) ist den Eltern zugewandt.

Ozus Film wurde von Leo McCareys Drama KEIN PLATZ FÜR ELTERN (OT: MAKE WAY FOR TOMORROW) aus dem Jahr 1937 inspiriert. Gerade in der Weihnachtszeit, wenn die Uhren etwas langsamer gehen, lässt DIE REISE NACH TOKYO innehalten und darauf besinnen, wie wichtig Wertschätzung sein sollte. – Michaela Grouls

DIE REISE NACH TOKYO (OT: TOKYO MONOGATARI), Regie: Yasujirō Ozu, Darsteller: Chishū Ryū, Chieko Higashiyama, Kyōko Kagawa, Setsuko Hara, 1953, 136 min., Streaming kostenlos über Youtube, Japanisch mit englischen UT:
https://www.youtube.com/watch?v=wTMckp_HQr0

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