Kino- und Film-Empfehlungen der Redaktion zur Berlinale 2017

38 Highlights und Insidertipps zur 67. Berlinale


Mia Kasalo und Samuel Girardi in "Amélie rennt" von Tobias Wiemann © Martin Rattini

Mia Kasalo und Samuel Girardi in „Amélie rennt“ von Tobias Wiemann. © Martin Rattini

Amelie rennt (Mountain Miracle – An Unexpected Friendship)

Darum geht es:
Die 14-jährige Berlinerin Amelie ist genervt: Von ihren Eltern, von ihren Freundinnen und am allermeisten von ihrer Asthmaerkrankung, die sie einfach ignoriert. Fluchen ist Amelies Lieblingsbeschäftigung, denn dabei kann sie ihre Wut auf ihr ganzes Leben so schön herauslassen. Nachdem sie nach einem Asthmaanfall wieder einmal im Krankenhaus gelandet ist, soll sie eine Kur in den Südtiroler Bergen antreten. Ätzend! Amelie büxt aus der Klinik aus, doch dann trifft sie den 15-jährigen Bart, der im Dorf lebt und sich von Amelies ruppiger Art nicht abschrecken lässt. Während ihre Eltern und die Ärzte fieberhaft nach Amelie suchen, machen sich Amelie und Bart auf den Weg zu einem ganz besonderen Ort.

Was du zum Film wissen musst:
Regisseur Tobias Wiemann wurde 1981 in Greifswald geboren und arbeitete mehrere Jahre lang für Til Schweigers Produktionsfirma Barefoot Films. Mit „Amelie rennt“ legt er seinen zweiten Kinospielfilm vor. Mia Kasalo, die junge Berliner Hauptdarstellerin mit kroatischen Wurzeln, spielt bereits seit ihrem fünften Lebensjahr in Fernsehfilmen. – StB

Termine bei der 67. Berlinale:
Dienstag, 14. Februar, 13:00 Uhr, Haus der Kulturen der Welt
Mittwoch, 15. Februar, 11:30 Uhr, CinemaxX 3
Donnerstag, 16.Februar, 15:30 Uhr, Filmtheater am Friedrichshain
Sonntag, 19. Februar, 14:30 Uhr, CinemaxX 1

Charlotte Aubin in " 201710923_1 Ceux qui font les révolutions à moitié n'ont fait que se creuser un tombeau" aus Kanada © Eva-Maude T-Champoux

Charlotte Aubin in „Ceux qui font les révolutions à moitié n’ont fait que se creuser un tombeau“ aus Kanada. © Eva-Maude T-Champoux

Ceux qui font les révolutions à moitié n’ont fait que se creuser un tombeau (Those Who Make Revolution Halfway Dig Their Own Graves)

Darum geht es:
Nach den Studentenprotesten in Quebec im Frühling 2012 – von der Presse als ‚Ahorn-Frühling‘ getauft – formiert sich eine vierköpfige radikale Gruppe, die sich schwört, die herrschende Klasse fundamental zu bekämpfen. Aus dem satten Elternhaus getürmt, das – wie es in den Protesten 2012 von den Studenten gefordert wurde – nicht zuhört, sondern der jungen Generation brutal beizubringen sucht, sich ins alte System zu integrieren, richten sie sich ihr Leben im Untergrund ein. Anarchie und Isolation sind das Gebot der Stunde, denn „wenn die Welt um ihr Elend nicht weiß, müssen wir sie ihr eben zeigen“, heißt es im Film.

Was du zum Film wissen musst:
2015 war Mathieu Denis zuletzt mit seinem Spielfilm „Corbo“ – einem Film, der ebenfalls von der Entwicklung eines Aktivisten zum Terroristen in den 60er Jahren in Quebec erzählt – zu Gast auf der Berlinale. Sein dritter Spielfilm spannt sich in epischer Länge auf und versucht, über drei Stunden die unterschiedlichen Stadien und Kapitel von Rebellion zu beleuchten. Denis und Lavoie inszenieren den Protest visionär und gleichzeitig verstörend und herausfordernd. Etliche Zitate von Rosa Luxemburg bis Jack Kerouac sortieren in formaler Strenge die Gedanken der zweifelnden Protagonisten, die zwischen Idealismus und Ideologie versuchen, ihr Selbst zu finden. – SuT

Termine bei der 67. Berlinale:
Sonntag, 12. Februar, 20:00 Uhr, HKW
Montag, 13. Februar, 14:30 Uhr, CinemaxX 3
Samstag, 18. Februar, 20:00 Uhr, HKW

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